Kein Trinkgeld für Kellner - außer im Rotlichtviertel. Das sollte wissen, wer zu den Olympischen Winterspielen nach Südkorea reist. Eine besondere Rolle spielt in dem Land außerdem das Alter. Wir haben mit der koreanischen Regisseurin Sung-Hyung Cho gesprochen.
Am 9. Februar geht es los. Die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang beginnen. Was müssen ausländische Besucher wissen, wenn sie nach Südkorea fahren? Da ist zum Beispiel die Sache mit dem Trinkgeld. In Südkorea ist es grundsätzlich unüblich. Aber es gibt Ausnahmen: bei Bars und Restaurants im Rotlichtmilieu und beim Taxifahren.
"Beim Taxifahren ist es wirklich sehr willkommen. Die Taxifahrer freuen sich über Kleingeld. Da sollte man schon Trinkgeld geben, aber nicht im Restaurant oder in der Kneipe."
Selbst, wenn man mit dem Service sehr zufrieden war, sollte man in normalen Gaststätten aufs Trinkgeldgeben verzichten. Wer es trotzdem versucht, tut den Kellnern keinen Gefallen. Für sie ist es beschämend.
"Ich glaube, die Bedienungen werden sehr in Verlegenheit gebracht, weil sie das überhaupt nicht kennen. Man sollte es besser nicht tun."
Auch wenn ihr euch vorstellt, gelten in Südkorea andere Regeln. Zwar gibt man sich die Hand. Ein Detail sollte man bei förmlichen Begegnungen aber berücksichtigen: Es macht einen Unterschied, ob das Gegenüber älter oder jünger ist. Bei älteren Personen reichen wir beide Hände.
"Wenn der Mensch, den man gerade kennenlernt, älter ist, sollte man zwei Hände geben. Die rechte Hand fasst man und mit der linken Hand fasst man seine eigene rechte Hand."
Insgesamt ist es in Südkorea wichtig, das Alter des Gegenübers einzuschätzen. Danach wird bei der Begrüßung auch die Ansprache gewählt. Deswegen kann es vorkommen, dass Ausländer direkt bei der ersten Begegnung nach ihrem Alter gefragt werden.
"Die Koreaner wollen wissen, ob die ausländischen Gäste etwas älter oder jünger sind, damit sie dementsprechend die Höflichkeitsform wählen können."
Auch beim Trinken spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Trinkt ein jüngerer Mensch mit einem Älteren am Tisch, so sollte der Jüngere sich beim Trinken zur Seite wenden. Hat der Ältere eingeschenkt, so sollte der Jüngere darauf achten, dass er das Glas mit beiden Händen hebt.
Das Taschentuch als Belästigung
Für kranke Reisende gilt: Wer mit einer Erkältung nach Südkorea fliegt und auf Taschentücher angewiesen ist, sollte sich nur möglichst dezent die Nase putzen und dafür eventuell sogar auf die Toilette gehen.
Und noch eine grundsätzliche Empfehlung vor der Reise: Mit ein paar Brocken Koreanisch können wir – wie an vielen anderen der Welt auch – die Herzen der Einheimischen öffnen.
"Die ausländischen Gäste sollten ein paar Sätze Koreanisch lernen. Sei es nur 'Guten Tag' und 'Danke' und die Koreaner freuen sich riesig."
Während der Olympischen Spiele dürften Besucher allerdings hauptsächlich auf andere Zugereiste treffen. In Pyeongchang leben nur rund 10.000 Einwohner. Demgegenüber stehen etwa eine Million erwartete Besucher. Wir haben ein paar Tipps für diejenigen, die nach Korea reisen. Bisher sind 826.000 Tickets verkauft – Stand 5. Februar.
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