"Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft" - diesen Satz haben wir alle mal gelesen. Trotzdem tut er immer wieder aufs Neue weh. In "Ab 21" sprechen wir mit Menschen über ihre Absagen und das bittere Gefühl.
Das Bewerbungsgespräch schien gut gelaufen zu sein, die Frau aus der Personalabteilung war nett, das Unternehmen sah auch vielversprechend aus. Ein paar Tage später dann die Absage.
Wie wir Absagen weniger persönlich nehmen
Carole kennt dieses schmerzhafte Gefühl nur zu gut: Auf der Suche nach einer Festanstellung hat die Psychologin nach eigener Aussage bereits rund 100 Bewerbungen geschrieben. Meistens kommt eine Standard-Antwort ohne persönlichen Bezug. Carole ist dann zwar auch enttäuscht, hat aber inzwischen einen Weg gefunden, dadurch mehr Vertrauen in sich selbst zu finden, wie sie erklärt.
"Es ist ein Gefühl der Ablehnung, eine Enttäuschung, auch ein Gefühl der Verletzung."
Für die Schauspielerin Lilli Hollunder ist eine Absage auch immer eine Bewertung ihrer Persönlichkeit. Von manchen Castings bekommt sie überhaupt keine Antwort. Wie die 33-Jährige damit umgeht und was die beste Absage ihres Lebens war, erzählt sie uns im Podcast.
"Es ist schon mal Luxus, wenn man überhaupt eine Absage bekommt."
Absagen schmerzen, weil wir sie meistens als persönliche Ablehnung wahrnehmen. Dabei sind sie Teil des Bewerbungsprozesses, sagt Job-Beraterin Jessica Wahl. Die vagen Formulierungen, warum es nicht geklappt hat, haben auch einen ganz bestimmten Grund.
Fakten über gescheiterte Jobsuche
- Eine Umfrage der Jobbörse Staufenbeil aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass von allen Bewerbungsunterlagen der Lebenslauf am wichtigsten ist.
- Die größten No-Gos sind laut den befragten Personalern bei Bewerbungsunterlagen schlechte Rechtschreibung (60 Prozent), Lebenslauf-Lücken (46 Prozent) und die Ansprache des falschen Unternehmens (54 Prozent).
- Beim Anschreiben und beim Vorstellungsgespräch sind zu hohe Gehaltsvorstellungen und die Tatsache, dass der Bewerber die Kriterien der Stellenanzeige nicht erfüllt, laut einer Studie eines HR-Software-Unternehmens die häufigsten Gründe, eine Bewerbung nicht mehr zu berücksichtigen (jeweils 97 Prozent).
- Social Media kann übrigens auch zur Absage führen: 63 Prozent der Personaler haben angegeben, im Jahr 2018 Social Media zur Bewerber-Überprüfung genutzt zu haben. Jede vierte Fachkraft hat deswegen schon Bewerber ausgeschlossen.
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