Kaffee und Tee aus Kapseln? Kennen wir. In der Kapsel-Küche wird aber weiter experimentiert. Selbst Feinkost kann sie zaubern. Schlemmen auf Knopfdruck - und der Müllberg wächst.
Es ist so einfach: Kapsel reinschieben, aufs Knöpfchen drücken - fertig ist der Kaffee. Und obwohl wir alle wissen, dass diese Kapseln ein riesiges Müllproblem sind, hat sich der Kapselkaffee mittlerweile durchgesetzt. Es gibt aber nicht nur Kaffee, Tee und Kakao aus Kapseln, sondern auch Saft.
"Neben den heißen Getränken folgen jetzt die frisch gepressten. In den Päckchen sind rohe Zutaten drin, die die Maschine dann zu einem Saft presst."
Eingetütet und gepresst
Das amerikanische Start-Up "Juicero" bietet so ein Kaltpress-System für Saft an. Das eigentliche Gerät kostet etwa 699 Dollar, die einzelnen Fruchtsaft-Päckchen noch mal sieben Dollar pro Glas. Obst und Gemüse sind da drin, zum Beispiel Apfel, Babyspinat, Grünkohl, Zitrone und Ananas.
"Die Hersteller prahlen damit, dass man Obst und Gemüse nicht mehr selbst waschen und schneiden muss. Und dass die Küche nachher nicht wie ein Schlachtfeld aussieht. Dafür gibt’s natürlich einen Haufen Verpackungsmüll mehr auf dieser Welt."
Carlos Ruiz, ein Mexikaner, der in der Schweiz lebt, kam inzwischen auf die Idee, Tortillas aus Kapseln herzustellen. Auch dazu braucht man natürlich ein entsprechendes Gerät. Die Tortilla-Kapseln landen in einer kleinen Schublade, du stellst den Röstgrad ein und nach etwa einer Minute sind die Tortillas fertig.
Jakobsmuscheln und Rinderfilet
Doch es geht noch besser: Der "ChefCuisine" setzt noch eins drauf. Erfunden hat ihn Frankreichs berühmteste Köchin, Anne-Sophie Pic. Sie hat drei Michelin-Sterne. Und ihr Kapsel-Food ist darum kein Toast Hawai sondern hochklassige Fertignahrung - "Jakobsmuscheln auf Linsen" beispielsweise.
Für so ein Gericht werden mehrere Essenskapseln benötigt. Ein Mikrochip auf jeder Kapsel steuert die Garzeit und die Kochfolge. Einige Kritiker lobten schon die Qualität der Menus. Sicher ein Plus. Ein Minus ist aber der weitere Kapselmüll. Und die elektronischen Chips müssen sogar noch extra entsorgt werden.