"Sprachkompetenz in der juristischen Ausbildung": So heißt der Kurs, der seit einem Jahr an der Hochschule Wismar für Jura-Studenten angeboten wird. Ein Modellversuch. Jantina Nord ist die Initiatorin des Trainings. Sie will, dass Jura-Studenten endlich verstanden werden.
In den Trainings geht es um zwei Dinge. Die Studierenden lernen ein Mindestmaß an Grammatik und Orthografie. Denn leider bringen, sagt Jantina Nord, Studienanfänger heute nicht mehr die nötige Sprachkompetenz in der Schule. Das mache Studierende nicht vermittelbar für Praktika oder Stipendien.
"Der juristische Sprachdünkel ist ja so, dass nach wie vor - und auch im Bereich von Ausbildung - es gerade als Indiz eines besonders hochstehenden Inhalts gefeiert wird, wenn es komplett unverständlich ist."
Der zweite Punkt ist die Verständlichkeit. Die Studierenden lernen juristische Texte zu analysieren und zu verbessern. Dabei geht es auch darum, gute Argumente von Floskeln und Unverständlichkeiten zu unterscheiden. Denn oft genug würden Argumente aufgeblasen, die keine sind, sagt Jantina Nord.
Auch sollen Studierende lernen, juristische Inhalte treffend zu beschreiben. Damit später ihre Mandanten auch verstehen, was sie machen und tun. Denn der Mandant sollte immer eine Ahnung haben, wovon die Rede ist, sagt Jantina Nord.