Die Tora ist die Grundlage des jüdischen Glaubens. Sie wird von Hand geschrieben. Die jüdische Landesgemeinde Thüringen soll eine neue Tora bekommen und der Sofer Reuven Yaacobov übernimmt diese Aufgabe.
In zwei Jahren wird Rabbiner Reuven Yaacobov 304.805 Buchstaben per Hand auf die Tora-Rolle geschrieben haben. Würde er jeden Tag nur an der Tora schreiben, könne er es auch in drei Monaten schaffen, aber er müsse sich auch um seine Gemeinde kümmern, erklärt Rabbiner Reuven Yaacobov. Deshalb komme er oft erst nachts dazu.
Vorschriften für das Friedensbuch Tora
Fehler darf er dabei nicht machen. Er ist ausgebildeter Tora-Schreiber, ein Sofer. Mit einem Federkiel einer Gans hat er am 23. Oktober den ersten Buchstaben der Tora auf koscheres Pergament geschrieben, das aus Rinderleder hergestellt wird.
Das Schreibgerät darf nicht aus Metall sein, weil mit Metall Waffen hergestellt werden und die Tora ein Friedensbuch ist. Der erste Buchstabe war das hebräische B, also Beth, für das Wort "bereschit" - "Im Anfang".
"Normalerweise verschreibe ich mich nicht. Bei meiner letzten Tora habe ich nur drei Fehler gemacht."
Die Tora-Rolle besteht aus einer Bahn von aneinander befestigten Pergamentseiten, aufgerollt an zwei Stäben. Darauf werden die fünf Bücher Mose geschrieben mit den wichtigsten Ge- und Verboten. Dazu gehören auch die zehn Gebote der Christen.
Die neue Tora-Rolle für die Thüringer Gemeinde soll über ihre heilige Bedeutung hinaus Strahlkraft haben. Sie ist ein Geschenk der zwei großen christlichen Kirchen in Thüringen - der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und des katholischen Bistums Erfurt.