"Jeder von uns könnte so etwas tun", sagt Joshua Oppenheimer. In seinem Film "The Act of Killing" thematisiert er die staatlich angeordneten Massaker in Indonesien in den 60er Jahren. Statt der Opfer widmet er sich vor allem den Tätern. Joshua begleitet sie fünf Jahre lang. Er sieht, wie sie mit ihren ungesühnten Taten prahlen. Doch statt sie zu verurteilen, erkennt er: Das Böse steckt in uns allen.
"Die Täter waren nie dazu gezwungen, zuzugeben, dass ihre Taten falsch waren. Daher prahlen sie damit. Und doch kämpfen sie mit diesen bitteren Erinnerungen, die sie jede Nacht im Schlaf verfolgen. Im Grunde reagieren sie einfach nur menschlich: Sie verpacken diese ekelhaften Erinnerungen in eine süßliche Sprache, in eine glorreiche Geschichte."
Zur Vorbereitung auf das Interview mit Joshua Oppenheimer hat DRadio-Wissen-Autor Daniel Stender sich die Filme "The Act of Killing" und "The Look of Silence" noch einmal angesehen. Danach hatte er sehr seltsame Träume rund um den Interviewtermin. Trotzdem kann er die Filme jedem nur empfehlen.
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