Bin ich zufrieden mit meiner Arbeit, dem Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen - macht mir meine Arbeit Spaß? Das sind Fragen, die uns helfen können, das richtige Maß an Spaß bei der Arbeit zu finden, sagt die Arbeitspsychologin Tabea Scheel.
Spaß im Job kann unterschiedlich aussehen: Die Aufgaben, die wir auf der Arbeit lösen müssen, bereiten uns Freude. Etwas zu tun, was wir gut können, empfinden wir als befriedigend, sagt die Arbeitspsychologin Tabea Scheel. Es kann uns inspirieren und motivieren und uns darin bestärken, uns noch komplexere Aufgaben vorzunehmen.
Spaß bei der Arbeit kann aber auch bedeuten, dass wir auf den Geburtstag eines Kollegen oder einer Kollegin anstoßen oder ein gemeinsam erreichtes Ziel zu feiern. Das kann das soziale Klima im Job verbessern, sagt die Arbeitspsychologin.
"Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass Teile der Arbeit auch Spaß machen. Dann kann man die, die keinen Spaß machen, auch gut aushalten."
Im Arbeitsumfeld gibt es in der Regel Hierarchien – auch in Start-ups, wo sie gelegentlich kleingeredet werden würden, meint Tabea Scheel. Das kann Beschäftigte aber in ein Dilemma versetzen, wenn sie abends einer Vorgesetzten oder einem Vorgesetzten bei einem Drink auf Augenhöhe begegnen, am nächsten Morgen jedoch wieder Anweisungen ausführen sollen.
Gutes Arbeitsklima macht die Arbeit leichter
Wie wir uns auf der Arbeit fühlen, kann auch einen Effekt auf andere haben, gibt Tabea Scheel zu bedenken. Wenn wir beispielsweise schlecht gelaunt beim Job erscheinen, kann sich dieses Gefühl auf andere übertragen.
Auch andersherum funktioniere das: Wenn wir gut gelaunt sind, kann das insgesamt für eine gute Stimmung sorgen. Das bedeute aber weder, dass wir uns verstellen sollten, noch dass wir ständig Witze erzählen müssen, sagt die Arbeitspsychologin.
"Es ist für uns Menschen befriedigend, wenn wir Dinge tun, die wir gut können. Das alleine macht schon Spaß."
Auch die Forschung habe gezeigt, dass eine positive Stimmung in einem Unternehmen den Arbeitsprozessen zuträglich sei. Man verschwende nicht so viele Ressourcen damit, Missverständnisse und Konflikte aus dem Weg zu räumen, sagt Tabea Scheel. Außerdem gibt es noch weitere Faktoren, die von einem harmonischen Arbeitsklima profitieren:
- es fällt leichter, Dinge anzusprechen, die unangenehm sind
- es ist einfacher, Fehler anzusprechen
- man hat insgesamt ein besseres Gefühl bei der Arbeit, was diese dann auch leichter macht
"Wenn es eine fröhliche Atmosphäre ist, traut man sich eher mal Sachen anzusprechen, die nicht so angenehm sind."
Wenn eine schlechte Stimmung in einer Firma herrscht, kann das auch mit den Arbeitsbedingungen zu tun haben, sagt Tabea Scheel. Zum Beispiel mit unklaren Aufgaben oder "ungünstiger Führung", wie sie es nennt. Da sei es schon möglich, an ein paar Stellschrauben zu drehen, um das allgemeine Arbeitsklima zu verbessern.