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Wir leben in unsicheren Zeiten und setzen deshalb auf krisensichere Berufe. Wie wir die finden und wie viel Sicherheit wir gerade brauchen, darüber sprechen wir in dieser Ab21-Folge.

"Mach doch was Gescheites", diesen oder ähnliche Sätze hören viele von uns, wenn die Entscheidung für ein Studium oder eine Ausbildung ansteht. Etwas "Gescheites" geht für viele Menschen immer noch mit Sicherheit einher. Doch wie wichtig ist uns dieser Faktor bei der Berufswahl und wie beeinflusst die Corona-Pandemie, womit wir unser Geld verdienen?

"Ich habe mir überlegt, so für die Zukunft, dass ich das mit 50, 60 Jahren nicht mehr schaffe."
Karina über ihren Job als Köchin

Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich einen völlig anderen Beruf hätte? Karina hat sich das nicht länger gefragt, sondern kürzlich ihren Job als Köchin aufgegeben. Nun macht sie eine Ausbildung zur Fahrdienstleiterin bei der Deutschen Bahn.

Am neuen Job gefalle ihr, dass es nicht langweilig werde und sie Verantwortung übernehmen könne. Der alte Beruf sei ihr zu anstrengend und zu schlecht bezahlt gewesen. Auch wenn sie nun einen, wie sie sagt, sehr sicheren Job hat, habe das bei ihrer Entscheidung keine Rolle gespielt.

Wie die Corona-Pandemie unsere Entscheidungen beeinflusst

Inmitten einer weltweiten Pandemie einfach den Job kündigen, obwohl wir noch keine neue Arbeitsstelle haben? Philipp ist einer, der genau das gewagt hat. Er hängte seinen Job als Online-Redakteur an den Nagel und möchte nun als Quereinsteiger Lehrer werden.

"Ich habe auf meinen Körper und auf mich selbst gehört und das getan, was ich für richtig halte."
Philipp über seine Kündigung während der Corona-Pandemie

Die Entscheidung zu kündigen, sei für ihn eine Befreiung gewesen, trotz der vorübergehenden Arbeitslosigkeit und der damit einhergehenden Unsicherheit. Denn ob er die Ausbildung zum Lehrer überhaupt machen kann, das steht noch nicht fest.

"Verwaltungsberufe haben immer noch einen Touch von Sicherheit."
Tillmann Grüneberg über den Faktor Sicherheit bei der Berufswahl

Bei Berufseinsteigerinnen führt die Corona-Pandemie dazu, dass der Einstieg in den Job schwieriger ist. Das ist die Beobachtung von Tillmann Grüneberg, der als Coach und Studienberater junge Menschen in der Berufsfindungsphase begleitet. Denn das geplante Jahr im Ausland oder der Freiwilligendienst können oft nicht mehr stattfinden. Das wiederum würde dazu führen, dass die Menschen schneller eine Berufswahl treffen müssten und dann oft aus Verlegenheit ein vermeintlich sicheres Studium oder eine Ausbildung beginnen würden.

Warum Sicherheit im Job aber für jeden Menschen etwas anderes bedeutet und wie wir die Suche nach dem richtigen Beruf angehen können, das verrät der Coach im Podcast.

Zahlen zum Jobwechsel:

  • Wegen der Corona-Pandemie planen wir wenig. Rund jeder zweite Deutsche hat deshalb laut einer aktuellen Umfrage erst einmal nichts für die Zukunft geplant.
  • Von denjenigen, die konkrete Zukunftspläne haben, wollen demnach nur acht Prozent den Job wechseln. Rund die Hälfte davon will damit aber bis zum kommenden Jahr warten, nur ein Drittel will den Wechsel noch 2020 wagen.

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Shownotes
Arbeit
Wie viel Sicherheit im Job wir jetzt brauchen
vom 11. November 2020
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartnerin: 
Karina Rosner, macht eine Umschulung
Gesprächspartner: 
Philipp Luther, hat während der Corona-Pandemie seinen Job gekündigt
Gesprächspartner: 
Tillmann Grüneberg, Coach und Studienberater