Es ist ein Fall, der die Öffentlichkeit beschäftigt: 2008 geht Jenny Böken über Bord des Segelschulschiffs der Bundesmarine Gorch Fock. Die Umstände ihres Todes sind bis heute nicht geklärt.
Es ist die Nacht vom 3. auf den 4. September 2008. Was und wie es genau geschah, weiß bis heute niemand. Fest steht nur: Die junge Kadettin Jenny Böken ging über Bord des Segelschulschiffs "Gorch Fock". Ihre Leiche fand man erst zwölf Tage später, rund 120 kilometer nordwestlich von Helgoland.
Dicke Akten und viele Fragen
Für die Behörden ist der Todesfall ein tragisches Unglück. Für die Eltern ist er weit mehr. Sie haben ihre Tochter verloren. Und sie wollen Klarheit - in über tausend Seiten Ermittlungsakten können sie die bis heute nicht finden. Zum Zeitpunkt des Unfalls sind auf der Gorch Fock rund 60 Menschen an Deck. Aber Augenzeugen gibt es keine.
"Ob sie rübergefallen ist oder ob sie gefallen worden ist, können wir nicht sagen. Das wissen wir nicht. Deshalb sprechen wir nicht von einem Unglück, sondern von einem Ereignis."
Ein Ereignis, das Jennys Eltern verstehen wollen, nicht mehr und nicht weniger. Aber dazu fehlen noch zu viele Puzzleteile. Sie fragen sich: Was war in Jennys Spind? Warum wurde ihre Kleidung verbrannt? Was genau trug Jenny überhaupt, als sie gefunden wurde? Und noch etwas ist merkwürdig: In den Lungen von Jenny war kein Wasser.
- Wird der Fall Böken neu aufgerollt? | Beitrag der Aachener Zeitung
- Tote "Gorch Fock"-Kadettin: Zeugin erhebt schwere Vorwürfe gegen Schiffsarzt | Bericht auf spiegel.de
- "Gorch Fock": Eltern der toten Kadettin vom Urteil geschockt | Bericht im Hamburger Abendblatt
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