JahrhundertfundDas Grab des Tutanchamun

Vorsichtig lässt Howard Carter Schicht um Schicht des Sandes abtragen, bis er an einen vermauerten Eingang stößt, der mit dem königlichen Siegel des Grabinhabers verschlossen ist: Das Grab lässt sich eindeutig Tutanchamun zuordnen.

Sofort telegrafiert er an seinen Geldgeber Lord Carnarvon und gratuliert ihm zur "wunderbaren Entdeckung". Howard Carter weiß sofort, dass er das Grab des Pharaos Tutanchamun gefunden hat.

Eilig lässt er die Grabungsstelle wieder schließen und wartet auf Lord Carnarvon sowie einige internationale Spezialisten, die er über seinen Fund informiert und ins Tal der Könige bittet.

Einige Grabbeigaben wurden früh geplündert

Ende November 1922 beginnen die Ausgrabungsarbeiten. Die Mauer wird aufgestemmt, ein dahinter befindlicher Gang von Schutt und Scherben befreit, die vermutlich das Werk von Grabräubern sind, die kurz nach der Beerdigung Tutanchamuns 1323 v. Chr. versucht haben, das Grab zu plündern.

Am Ende des Gangs befindet sich eine weitere Tür, Howard Carter bohrt ein kleines Loch hinein und leuchtet in die Grabkammer hinein. Er sieht zwei lebensgroße schwarze Statuen eines Königs mit goldenen Sandalen, um ihn herum eine vergoldete Kutsche, kunstvoll verzierte Truhen und ein goldener Königsthron.

Später wird die Wand zur Grabkammer aufgebrochen. Dort lagert die Mumie Tutanchamuns mit der Totenmaske aus purem Gold. Zehn Jahre sollten die Grabungsarbeiten dauern, bis alle 5000 Stücke aus der Grabkammer katalogisiert und fotografiert sind.

Ihr hört in Eine Stunde History:

• Die Ägyptologin und Buchautorin Nadja Tomoum erläutert Inhalt und Bedeutung des Grabs von Tutanchamun.
• Thomas Schneider ist Experte für die Pharaonen im antiken Ägypten und erklärt die Rolle, die sie damals innehatten.
• Der Ägyptologe Wolfgang Wettengel beschreibt den Mythos, der sich mit Tutanchamun und den Pharaonen verbindet.
• Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die vorherigen Versuche, im Tal der Könige das Grab Tutanchamuns zu finden.
• Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Esther Körfgen erinnert an die Suche nach dem Grab, die schon kurz vor dem Scheitern stand.