Die ersten Einladungen für das neue Jahr sind eingetrudelt und da stellt sich die Frage, wie viel Planung es jetzt schon für 2022 braucht. Psychologin Denise Ginzburg rät: Bei jeder Planung sollte immer noch genug Raum für Ungeplantes sein.
Denise Ginzburg, Psychologin, hat ihr Jahr 2022 schon ziemlich gut durchgeplant. Bereits im Sommer des vorangehenden Jahres fängt sie mit der Planung des neuen Jahres an. Dabei fragt sie bei Freunden, Freundinnen und Verwandten nach, ob im neuen Jahr Festivitäten anstehen und spricht mit ihrer Familie über die Urlaubsplanung. Wichtig ist ihr dabei immer, die Balance zwischen Geplantem und Ungeplantem zu halten.
Die Me-Time sollte nicht zu kurz kommen
Deshalb rät sie dazu, sich Zeit für spontane Dinge aktiv zu blocken, damit man diese Tage oder Stunden nicht doch noch aus Versehen mit anderen Terminen verplant. Ihr erster Schritt ist immer, die Urlaube zu planen, um alles andere darum herumzubauen. Außerdem blockt sie sich Brückentage oder einfach Nachmittage, an denen sie bewusst nichts vorhat.
"Urlaube sind immer ganz dick geblockt, auch mit einer schönen sichtbaren Farbe und das ist heilig."
Wie ein gutes Verhältnis zwischen geplanten und ungeplanten Tagen aussieht, muss jede Person für sich selbst entscheiden – je nachdem, was der persönliche Alltag hergibt. Grundsätzlich sollte am besten mindestens einer der sieben Tage einem selbst gehören, rät Denise Ginzburg. Hier kann man etwas mit Freunden und Freundinnen spontan unternehmen oder auch ganz mit sich selbst die Zeit verbringen.
"Eine gute Daumenregel ist: Ein Tag die Woche sollte ganz einem selbst gehören."
Doch je nachdem, wie man aufgestellt ist, kann das variieren: Wer einen sehr durchgetakteten Job hat oder in der Familie stark eingebunden ist, muss sich seine freie Zeit vielleicht auch aufteilen. Beispielsweise kann man sich auch zwei halbe Tage oder an drei Tagen mehrere Stunden freinehmen, schlägt Denise Ginzburg vor.
Beim Planen auf das Bauchgefühl hören
Doch wie findet man heraus, welches System für einen selbst das passende ist? Oft hilft es hier auch einfach, auf das Bauchgefühl zu hören. Extrovertierte Menschen brauchen vielleicht weniger Zeit mit sich selbst und ziehen viel Energie aus Treffen mit anderen Menschen. Andere Menschen tanken besser auf, wenn sie wirklich zur Ruhe kommen können und einfach mal nichts tun. Beides könne man aber planen.
"Manche Leute tanken auf, wenn sie wirklich zur Ruhe kommen. Die müssen natürlich gut für sich vorsorgen und eben schon im Vorhinein etwas blocken."
Am besten Jahres- und Wochenplaner nutzen
Für Denise Ginzburg ist ein Terminkalender das A und O. Bei Kalendern, die von Woche zu Woche laufen, sieht sie allerdings die Gefahr, dass diese oft dazu verleiten, das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. Deshalb rät sie dazu, sich parallel auch einen Jahresplaner anzuschaffen.
"Ein Terminkalender ist das A und O."
Dort könne man genau sehen, wo viele Termine auf einmal entstehen und gegebenenfalls noch Termine umschichten, damit es in einer Woche nicht zu viel wird.