Glaubt man den Foodtrends bei Pinterest, dann ist die Jackfrucht die Trendfrucht des Jahres. Auch in veganen Blogs wird sie als der neue Fleischersatz gefeiert. Die Wissenschaftlerin Katja Kahlenbeck sieht das anders. Sie sagt: Die Frucht ist nicht hochwertig genug und spricht sich auch aus ökologischen Gründen gegen die Frucht aus.
Katja Kehlenbeck unterrichtet nachhaltigen Gartenbau an der Hochschule Rhein-Waal. Sie kennt sich aus mit der großen, bis zu 20 Kilo schweren Frucht, die ein bisschen so aussieht wie ein überdimensioniertes Schuppentier. In den Tropen, so sagt sie, habe sie die Jackfrucht meist reif und als Obst gegessen:
"Das ist wirklich sehr, sehr lecker. Sehr aromatisch. Sie hat einen ganz eigenen Geschmack, den man kaum beschreiben kann."
Wegen ihres intensiven Geruchs und Geschmacks wird sie aber von manchen Menschen auch abgelehnt.
Auch als Gemüse zu verwenden
Wenn die Jackfrucht unreif geerntet wird, so ist sie auch als Gemüse zu verwenden, sagt Kehlenbeck. Als Curry wird sie dann in Stücke geschnitten und gekocht. Die Jackfrucht gehört zu den Maulbeergewächsen und ist wie die Feige reich an Latex. Daher muss sie unbedingt geschält werden. Da die Frucht stark abfärbt, sollten Handschuhe getragen, oder die Hände mit Pflanzenöl eingerieben werden.
Kein guter Fleischersatz
Viele Veganer feiern die Frucht in Foren und auf Blogs als Fleischersatz. Katja Kehlenbeck hat da eine andere Meinung:
"Wenn ich an die Nährstoffe denke, die in der Jackfrucht enthalten sind, dann würde ich eigentlich sagen, keine sehr gute Idee."
Veganer sind gefährdet an Vitamin B zu mangeln, so Kehlenbeck. außerdem müssen sie Protein und Eisen ersetzen, die sonst in Fleisch oder anderen tierischen Produkten wie Milch oder Eiern enthalten sind. Die Jackfrucht hat davon aber gar nicht so viel:
"Kichererbsen und selbst die Kartoffel hat mehr Eiweiß als die Jackfrucht. Was den Eisenanteil angeht, auch da gibt es viele andere Alternativen, die viel mehr enthalten.“
Auch beim Vitamin B wird die Jackfrucht von Walnüssen oder braunem Reis geschlagen, so Kehlenbeck. Ihrer Meinung nach ist die Frucht nicht hochwertig genug, um als totaler Fleischersatz zu taugen.
Von einem Trend ist abzuraten
Angebaut wird die Jackfrucht nur in den Tropen. Damit sie auf unseren Tellern landen, ist ein langer Transportweg nötig. Und nicht nur das: Die Frucht ist nicht wirklich lagerfähig. Als Flugfracht oder Kühltransport kostet das noch mal extra Treibstoff und Energie. Deswegen sagt Kehlenbeck ganz klar: "Ich würde den ökologischen Fußabdruck, den die dann hinterlassen, als sehr sehr kritisch bewerten."
"Wenn das Trend wird, dann müsste das ja in großen Mengen eingeführt werden. Das ist überhaupt nicht nachhaltig und da kann ich nur von abraten."