Islamwissenschaftler wie Götz Nordbruch klären Jugendliche über den Islam auf. Das Ziel: Salafistischen Predigern und deren Islambild keine Chance geben.
Salafisten gehen in die Schulen oder Cafés und sprechen muslimische Jugendliche an. Manchmal agitieren sie gegen junge Frauen, die kein Kopftuch tragen. Vor allem sind sie aber stark im Netz. Auf viele Fragen von Jugendlichen haben die Salafisten meist klare, einfache Antworten. Damit geben sie jungen Menschen Orientierung, die manchmal aber nicht immer muslimischen Glaubens sind. Der Islamwissenschaftler Götz Nordbuch hat in Berlin den Verein Ufuq gegründet, dessen Ziel unter anderem die Aufklärung und politische Bildung der muslimischen Jugend ist. Der Name bedeutet auf Deutsch "Horizont".
"Wir versuchen Jugendliche zu sensibilisieren für problematische Orientierungen, wie sie vom Salafismus vertreten werden."
Muslime in Deutschland
In Workshops und Seminaren versuchen junge Muslime im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, mit den Jugendlichen zu diskutieren, die sich dann kritisch mit ihrer Religion auseinanderzusetzen: "Wie möchte ich als Muslim in der deutschen Gesellschaft leben? Was macht die Religion für mich aus? Was sind die Probleme im Alltag und wie kann ich diese lösen?"
"Unsere Erfahrung ist, dass Jugendliche gerne über diese Themen reden, weil kaum Möglichkeiten haben, im Unterricht oder in einer Jugendeinrichtung mit kompetenten Ansprechpartnern zu reden."
Alternativen zum Salafismus
Götz Nordbuch möchte den Jugendlichen Alternativen zu der salafistischen Gemeinschaft bieten: "Wie schafft man es, Jugendliche beispielsweise dazu zu bringen, sich als mündige, muslimische Bürger in dieser Gesellschaft anerkannt zu fühlen?" So definiert Götz Nordbruch seine Kernaufgabe.
"Viele junge Muslime haben den Eindruck, dass es schwierig ist den Islam in Deutschland zu leben, weil die Mehrheitsgesellschaft das Muslimischsein nicht akzeptiert."
- ufuq.de | Jugendkultur, Medien & politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft