Im Osten geht das Leben weiter, der Westen von Mossul gleicht einer Geisterstadt. Amir Musawy über die Lage der Stadt, die das irakische Militär Anfang Juli vom IS befreit hat.
Wenn man über Mossul sprechen will, muss man unterscheiden zwischen dem Osten und Westen der Stadt. "Im östlichen Teil Stadt herrscht normales Leben, Menschen sind in ihr Häuser zurückgekehrt, Geschäfte haben geöffnet", erzählt der Fernsehjournalist Armir Musawy.
Die Grundversorgung mit Wasser und Elektrizität sei gegeben. In diesem Teil von Mossul kehrt die Normalität zurück. Musawy war dort in mehreren Restaurants essen und hat auch viele Menschen auf der Straße getroffen.
"Wenn wir über den Rest von Mossul sprechen: Die Stadt ist eine Geisterstadt."
Im Westen sind Häuser und Gebäude zerstört. In der Altstadt stehen immer noch Kämpfer. Wasser und Elektrizität gibt es hier nicht. Bis vor Kurzem waren aus diesem Teil der Stadt auch immer noch Schüsse von vereinzelten IS-Kämpfernzu hören, die sich versteckt hatten.
Der IS ist in Mossul besiegt
Inzwischen ist die gesamte Stadt wieder unter der Kontrolle der irakischen Armee. Der Journalist Amir Musawy glaubt aber, dass es noch lange dauert, bis die Menschen aus dem Westen wieder in ihre Häuser zurückkehren werden.
In Mossul ist der IS besiegt, aber wenn wir 50 Kilometer westlich schauen, da liegt die letzte große Stadt, die der IS kontrolliert. Die irakische Armee plant bereits die nächste Offensive, um auch diese Stadt zurück zu erobern.
Hintergrund
Mossul ist die zweitgrößte Stadt im Irak - nach Bagdad. 2014 hatte der IS die Stadt angegriffen und erobert. Im Oktober 2016 hat dann das irakische Militär mit der Rückeroberung begonnen. Im Januar 2017 war der Osten der Stadt befreit, jetzt im Juli hat der irakische Premierminister Haider al-Abadi verkündet, dass der IS in Mossul besiegt ist. Bei der Befreiung hat das irakische Militär auch eine deutsche IS-Kämpferin festgenommen.