Invasive Tierarten können der heimischen Fauna und Flora massiven Schaden zufügen und das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. 95 invasive Arten haben Forschende untersucht und ein Ranking erstellt, das als Empfehlung dienen kann, welche dieser Arten es als erstes zu bekämpfen gilt.
Der Südamerikanische Nasenbär gehört dazu, genauso wie der possierliche Fuchskusu, eine Beuteltierart, die Berberkröte, der Ochsenfrosch und der Waschbär. Und auch die Asiatische Gelbfußhornisse, die Honigbienen tötet, ist in dieser Liste enthalten.
Sie zählen in Europa alle zu den invasiven Tierarten, deren Ausbreitung man verhindern will. Denn sie fressen entweder den heimischen Arten das Futter weg, vertreiben sie aus ihrem Lebensraum oder machen Jagd auf deren Nachwuchs.
"Das gilt genauso für den südamerikanischen Nasenbären. Der sieht süß aus. Ist aber ein Raubtier, das die EU schon vor ein paar Jahren auf die 'Liste der unerwünschten Arten' gepackt hat."
Die einzige Art mit der höchsten Priorität zur Bekämpfung
Der Faxonius Rusticus – er hat noch keinen offiziellen deutschen Namen, wird aber aus dem Englischen mit Amerikanischer Rostkrebs übersetzt – steht in einem Ranking, das Forschende jetzt vorgelegt haben, ganz oben. Er ist zwar in Europa noch nicht wirklich angekommen, aber soll auch unbedingt verhindert werden. Denn wenn der rostfarbene Krebs sich erstmal ausbreitet, ziehen viele heimischen Krebsarten den kürzeren und werden verdrängt.
Viel Schaden anrichtend, vergleichsweise leicht zu dezimieren
Da es zu aufwendig und zu teuer ist, alle invasiven Arten gleichermaßen zu bekämpfen, haben sich die Forschenden Kriterien für ihr Ranking überlegt. Dabei spielte besonders Effektivität eine Rolle. Insbesondere Tierarten, die viel Schaden anrichten, aber vergleichsweise leicht zu bekämpfen sind, stehen deswegen weit oben auf der Liste.
Vorausschauend bewerten und handeln
Die Forschenden haben ihr Ranking, das im Fachmagazin "Global Change Biology" erschienen ist, unterteilt. 95 Arten haben sie insgesamt untersucht. Darunter befinden sich nur 35, die sich tatsächlich schon in Europa ausbreiten.
Sechzig davon kommen entweder noch gar nicht hier vor, oder nur in ganz kleinen Populationen. Aber auch diese Arten können, wenn es um ihre Bekämpfung geht, eine "hohe Priorität" erhalten. Denn wenn sie sich einmal unkontrolliert ausbreiten, wird man sie kaum wieder los.
Die Forschenden empfehlen den verschiedenen europäischen Ländern stärker zusammenzuarbeiten, um eingeschleppte Arten effektiv zu dezimieren, wenn sie die heimische Tier- und Pflanzenwelt bedrohen.