In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Berichte über Störungen im Internet. Trotz des erhöhten Datenverkehrs ist die Netzinfrastruktur in Deutschland gut ausgebaut, heißt es von offiziellen Stellen. Auch durch mehr Streaming oder Videokonferenzen sollte das Internet stabil bleiben.
In diesen Tagen arbeiten viele in Deutschland im Homeoffice. Besprechungen finden über Videokonferenzen statt, für Univeranstaltungen gibt es jetzt OInlineseminare und wer sich langweilt nutzt Streamingangebote. Das bedeutet schlichtweg: Viel mehr Nutzerinnen und Nutzer als sonst greifen zu den gleichen Zeiten auf webbasierte Programme zu.
Das lässt die Frage aufkommen, ob die Netzinfrastruktur in Deutschland mit unseren Web-Aktivitäten auch mithalten kann? Kann sie, sagt der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg. Grundsätzlich könne die Netzinfrastruktur in Deutschland einen erhöhten Datenverkehr gut verkraften.
Ausreichend Netzinfrastruktur da
Auch die Betreiber des zentralen Frankfurter Internetknotens DE-CIX sind optimistisch. Vorige Woche lag der Datendurchsatz bei 9,1 Terabit pro Sekunde. Umgerechnet in analoge Zeiten würde das heißen: Durch den Knotenpunkt ist der Inhalt von etwa 1600 CDs pro Sekunde geflossen - das sei Weltrekord. Damit kann DE-CIX neben unseren Homeoffice-Aktivitäten weit mehr Kapazitäten für ein stabiles Internet bereitstellen, sagt der Pressesprecher des Frankfurter Knotenpunktes, Carsten Titt.
"Den offiziellen Stellen zufolge wäre die Sorge vor einem Zusammenbruch der Netzinfrastruktur in Deutschland völlig unbegründet."
Das liegt an den Lastspitzen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll. Wenn der Internet-Traffic steigt, nehme zwar die Datenmengen zu, aber nicht unbedingt die Lastspitzen. Und auf die komme es für einen reibungslosen Internetzugriff an. Zudem gibt es immer auch eine Reserve von mindestens 25 Prozent für die Internetknoten, sagt Carsten Titt. Sie sollen einen hohen Datenverkehr notfalls ausgleichen.
Provider in EU-Staaten rufen zu Behutsamkeit auf
Sorgen gibt es aber offenbar in anderen EU-Ländern. Das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefónica ruft Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise zu gegenseitiger Rücksichtnahme während der Quarantänezeiten auf. Statt über Videokonferenzen zu kommunizieren, sollen sie Chat-Tools nutzen.
Auch weltweit gab es gestern (16.03.2020) Berichte über Probleme mit der Internetverbindung beziehungsweise mit webbasierten Tools. Unter anderem schien die Software Microsoft Teams stark überlastet. Das Bürotool des IT-Unternehmens soll eigentlich die Kommunikation für Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen vereinfachen, in dem sie unabhängig von ihrem Arbeitsort unter anderem Nachrichten verschicken können. Laut Experten sei das Tool auf die hohe Last aber nicht vorbereitet gewesen.