Saskya und Christopher leben auf zwei Kontinenten. Sie ist in Neu-Delhi aufgewachsen, er in Bayern. Und sie lieben sich trotzdem. Sehr.
Die beiden haben sich geschrieben. Was sollen sie auch anders machen, beide sind schließlich Schriftsteller. "Es war ein bisschen wie im Jane-Austen-Roman", sagt Saskya Jain. Die erfolgreiche Autorin war Lektorin für Christophers Buch, das in den USA erscheinen sollte. "Deswegen haben wir uns auf Englisch geschrieben." Nicht telefoniert, nicht geskypt, aber geschrieben. Erst über Berufliches. "Irgendwann haben wir dann gemerkt, dass es überhaupt nicht mehr beruflich war", sagt Christopher Kloeble. Zwischen erstem Kontakt und Heiratsantrag liegt ein halbes Jahr.
"Ich habe nie eine starke Heimatverbundenheit gespürt."
Ihre Liebesgeschichte hat Christopher aufgeschrieben: Home. Made in India. Es ist das erste Sachbuch, nachdem Christopher in den vergangenen Jahren schon große Romane geschrieben hat. Es sollte ein Buch werden, das man auch in Indien lesen kann und nicht gleich denkt: da kommt wieder der nächste Europäer, der unser Land (v)erklärt. In seinem neuen Buch geht es nicht nur um die Beziehung zu Saskya und ihre gemeinsame Liebe, sondern um die Frage, wo man sich wie zu Hause fühlt. "Meine Heimat wird immer Delhi sein", sagt Saskya. "Ländliches Leben flößt mir Angst ein. Ich habe aber verstanden, dass es ein weiteres zu Hause geben kann." Saskia ist in Delhi aufgewachsen, mit der deutschen Sprache. Denn ihre Mama ist Deutsche. Diese Kombination hat ihr später regelmäßig eine der typisch-herablassenden Bemerkungen eingebracht: "Du sprichst aber gut deutsch."
Christopher ist da nicht ganz so verwurzelt. In Bayern aufgewachsen, Tölzer Knabenchor, dann schließlich Berlin. "Was ist Deutsch? Das ist doch eine langweilige Frage", sagt er, "Darüber sind wir doch hinaus." Die Wahlergebnisse der jüngsten Bundestagswahl sind für ihn nur noch ein letztes Aufbäumen. "Diese Einschätzung kann aber auch an meiner positiven Sichtweise liegen."
"Ich vermisse nicht meine Berge und meinen Schweinsbraten."
In Eine Stunde Talk erzählen die beiden, wo sie am liebsten schreiben, woher sie ihre Inspiration bekommen und wer von beiden besser Cricket spielt.
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