US-Präsident Donald Trump wettet, dass er einen höheren Intelligenzquotienten hat als sein Außenminister Rex Tillerson - nachdem der ihn einen Trottel genannt hat. Wir wollen wissen, was IQ-Tests - zum Beispiel auch solche, die wir online machen können - überhaupt taugen. Reporter Johannes Döbbelt hat es für uns recherchiert.

Zunächst die Vorgeschichte: Außenminister Rex Tillerson soll Trump, in einem vertraulichen Gespräch mit Beratern und anderen Politikern, angeblich einen "moron" genannt haben. Und das heißt auf Deutsch so viel wie "Trottel" oder "Idiot". 

Donald Trump wiederum sagt, wahrscheinlich seien das nur Fake News, aber wenn es doch stimme, dann müssten die beiden sich wohl per IQ-Test miteinander vergleichen. Und dann sagt er: "Ich kann Ihnen sagen, wer dabei gewinnt."

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IQ-Tests gelten bis heute als die beste Methode, um Intelligenz zu messen. Sie messen:

  •  wie gut wir funktionieren
  • wie gut wir abstrakt denken können
  • wie gut wir logische Zusammenhänge erkennen können,
  • wie gut wir neue Dinge lernen können 
  • und wie gut wir Wissen, das wir bereits angesammelt haben, in neuen Situationen anwenden können

Über viele andere Dinge sagt unser IQ jedoch wenig aus. Zum Beispiel kann der IQ keinerlei Aussage über unsere emotionalen oder sozialen Fähigkeiten machen oder über Fach-Kompetenzen - also, ob ein Arzt für seinen Beruf geeignet ist oder nicht.

In den meisten IQ-Tests ähnelt sich die Art der Aufgaben. Zahlenreihen müssen nach einem logischen Muster vervollständigt werden, wir sollen Analogien von Wörtern erkennen oder wir müssen geometrische Aufgaben lösen.

Am Ende gibt es dann das Ergebnis: Der durchschnittliche Intelligenzquotient liegt zwischen 85 und 115. Menschen mit einem IQ ab 130 gelten in Deutschland als hochbegabt.

Der Wert ist problematisch

Beim Messen des IQ können sich durchaus auch Fehler einschleichen. Und deswegen sollten wir die Ergebnisse auch niemals überinterpretieren. Stattdessen wird häufig eher eine Spanne angegeben, also zum Beispiel: Dein IQ liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen 120 und 130.

"Intelligenzmessung ist genauer als viele Messungen von Persönlichkeitsmerkmalen, aber sie ist nie so genau wie die Messung der Körpergröße oder des Körpergewichts."
Elsbeth Stern, Intelligenzforscherin an der ETH Zürich

Wenn Donald Trump und Rex Tillerson sich jetzt echt beim IQ-Test battlen wollen, dann sollten sie auf jeden Fall die Finger von diversen Intelligenztests im Netz lassen. Denn alle Experten sagen: Die sind nicht seriös. Vor allem ist es wichtig, das Ergebnis durch einen Psychologen richtig einordnen zu lassen. Und einen Psychologen haben vermutlich nur wenige an ihrer Seite, wenn sie zuhause vorm Rechner sitzen.

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An einen richtigen IQ-Test zu kommen, ist übrigens gar nicht so einfach, weil nur Psychologen die offiziellen Tests bei den entsprechenden Verlagen bestellen können. Eine Möglichkeit wäre, als Proband an einer Intelligenzstudie mitzumachen. Wir könnten auch zum Psychologen gehen, dort müssen wir für den Test allerdings bezahlen.

Shownotes
Intelligenz
Was ein IQ-Test messen kann und was nicht
vom 11. Oktober 2017
Gesprächspartner: 
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova
Moderatorin: 
Sonja Meschkat