Oft meckern wir über höhere Preise, obwohl Benzin oder Lebensmittel fast gar nicht teurer geworden sind. Im Januar war das aber anders. Im Vergleich zum Jahr davor sind Waren und Dienstleistungen im Schnitt 1,9 Prozent teurer gewesen. Wir klären warum.
Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Preise für bestimmte Waren und Dienstleistungen in der Vergangenheit dauerhaft erhöht haben. Die aktuelle Inflationsrate vergleicht die Preise unterschiedlicher Waren und Dienstleistungen im Januar des Jahres 2017 mit denen ein Jahr zuvor.
Dabei fällt auf: Die Energiepreise waren im Januar 2017 5,9 Prozent höher als im Vorjahr. Heizöl kostete demnach 42,5 Prozent und Diesel 20 Prozent mehr. Der Anstieg ist eine Folge der wieder aufgenommenen Zusammenarbeit der Ölförderländer, die sich in der Opec organisieren.
Gemüse verzeichnet den höchsten Preisanstieg
Außerdem auffällig: Die Entwicklungen bei Obst und Gemüse. Gurken sind 70 Prozent teurer, Kopfsalat 59 Prozent und mehrere Kohlsorten immerhin 25 Prozent teuerer. Das liegt in erster Linie an dem harten Winter in Südeuropa, wo der Großteil des Gemüses wächst, das wir in Deutschland zu dieser Jahreszeit essen.
Durch die anhaltende Kälte müssen die Landwirte die Gewächshäuser stärker beheizen und das schlägt sich in den Energiekosten der Produzenten nieder. Zudem haben Hagelschauer Teile der Ernte zerstört und so das Angebot auf dem Markt vermindert.
"Internet, Handy und Co. sind billiger geworden. Haste aber auch nix davon, wenn dein Handyvertrag noch ein oder zwei Jahre läuft."
In dem Warenkorb, den die Statistiker zur Berechnung der Inflationsrate zusammengestellt haben, sind auch einige Produkte, die im Januar günstiger zu haben waren. Die Preise für Molkereiprodukte wie Milch und Käse fielen um 4,4 Prozent und viele Elektrogeräte wie Spielekonsolen und Fernsehgeräte waren um fünf bis sieben Prozent günstiger. Im Endeffekt entscheiden wir durch unser Konsumverhalten aber selbst, wie stark uns die aktuelle Inflation tatsächlich trifft.
Inflation von 2 Prozent ist kein Grund zur Panik
Generell entsprechen die zwei Prozent Inflation, die wir jetzt im Januar zu spüren kommen, der Idealvorstellung von Volkswirtschaftlern. Viel mehr Angst bereitet den Wissenschaftlern und Politikern jedoch das Gegenteil - sinkende Preise während einer Deflation. Dann kauft die Bevölkerung nur noch wenig, weil alle darauf warten, dass es wieder billiger wird.
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