Philipp hat nicht viel übrig für Kirche und Religion. Er ist gottlos glücklich. Sein Motto: Heidenspaß statt Höllenqualen.
"Es ist absurd, an einen Gott zu glauben, nur weil man das Gegenteil nicht beweisen kann." Philipp Möller ist auf Glaubens-Krawall gebürstet. "Die Beweislast liegt doch bei demjenigen, der eine Behauptung aufstellt", sagt er. Die Kirchen würden wahrscheinlich antworten: Nur wer zweifelt, kann auch glauben. Philipp will sich lieber an die Fakten halten: "Ich will aufklären, nicht provozieren. Aber das schließt sich ja nicht aus."
"Meine Weltanschauung kommt ohne Wunder aus."
Philipps Kritik zielt vor allem auf die Kirche als Institution und nicht so sehr auf den Glaubensinhalt. "Wenn andere glauben wollen, ist das vollkommen Okay. Aber sie sollen nicht staatlich unterstützt den Aberglauben an die nächste Generation weitergeben."
Deswegen ist für Philipp der Religionsunterricht an Schulen problematisch. Der sei nämlich dafür da, die Inhalte der Konfessionen zu vermitteln. Die kritische Auseinandersetzung damit kommt Philipp viel zu kurz. Nicht nur in den Schulen: "Viele Gläubige glauben ja überhaupt nicht an Teile des Glaubensbekenntnisses wie die Auferstehung."
"Ich habe ein Problem mit Religion als institutionalisiertem Aberglauben."
Philipp hat viele Kritikpunkte zusammengetragen. Was ihn stört: zu große Nähe zwischen Staat und Kirche, die vielen Missbrauchsskandale oder die Unterwanderung des Arbeitsrechts in einigen kirchlichen Einrichtungen oder Institutionen.
Doch er findet nicht alles schlecht: "Kirchenmusik ist das erhaltenswerteste Element von Religion", sagt Philipp. Sein Papa sei schließlich Kirchenmusiker. "Ich habe in der Kirche häufig bei meinem Vater auf der Empore gesessen. Sozusagen Backstage bei Gott." Eigentlich gute Startbedingungen. Was – um Himmels willen – denn bloß mit ihm schiefgelaufen ist, darüber reden wir mit Philipp in Eine Stunde Talk.
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