Während es in den 1920er-Jahren erste Treffpunkte wie Bars gab, wurden frauenliebende Frauen im Nationalsozialismus unter verschiedenen Vorwänden indirekt verfolgt und von Nazis mit dem Label "asozial" belegt. Eine Studie hat sich auf ihre Spuren begeben.
Sie galten als "gute Freundinnen" oder als "alleinstehend": Lesbische Frauen waren in den 1920er und 1930er Jahren selten sichtbar. Eine Studie der Unis Heidelberg und Freiburg hat sich auf die Spuren lesbischen Lebens in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus begeben.
"Es gab damals eine Diskussion, ob die Strafbarkeit von schwuler Sexualität auf Frauen ausgedehnt werden sollte."
Der Paragraph 175 drohte in der damaligen Zeit direkt nur den homosexuellen Männern: Studienleiterin Katja Patzel-Mattern erklärt in dieser Podcastfolge, warum es den Begriff "lesbisch" damals noch nicht gab und wie die Gesellschaft frauenliebende Frauen direkt und indirekt ausgegrenzt hat.
Lesbian Visibility Day
Heute können Frauen Frauen heiraten. Am 26. April jeden Jahres wird der Lesbian Visibility Day gefeiert.
Warum es aber auch im Jahr 2024 noch viel in Sachen Sichtbarkeit und Rechte lesbischer Personen zu tun gibt, erklärt Henny Engels vom Lesben- und Schwulenverband. Diskriminierend sei etwa, dass immer noch eine Stiefkind-Adoption notwendig ist, wenn zwei Frauen ein Kind als rechtliche Eltern aufziehen wollen.
Liebestagebuch
Caro (Name geändert) und ihr Partner Jones haben unterschiedliche Ideen, wie oft sie sich schreiben oder telefonieren sollten. Wie beide das gelöst haben, erzählt euch Caro in dieser Folge.
Weiterführende Links
Studie - Lesbische* Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er – 1950er Jahre) (PDF)
DFG-Netzwerk Queere Zeitgeschichte
- Prof. Katja Patzel-Mattern über die Studienergebnisse
- Henny Engels vom LSVD über lesbische Sichtbarkeit heute
- Caros Liebestagebuch: Wie oft mit dem/der Partner*in kommunizieren?