Wer über Crowdworking-Plattformen sein Geld verdient, weiß: Das ist hart verdientes Geld zu meist schlechten Bedingungen. Gewerkschaften schätzen, dass in Deutschland etwa eine Million Menschen für Crowdworking-Plattformen arbeiten.
In Deutschland gibt es inzwischen mehrere Plattformen, auf denen Unternehmen Jobs anbieten, die wir von zu Hause aus erledigen können - das nennt sich dann Crowdworking. Arbeiten auf diese Art hat den Vorteil, dass man seine Zeit relativ frei einteilen und im Homeoffice arbeiten kann. Dieses Modell hat aber auch viele Nachteile, wie wir im Interview mit der Journalistin Laura Meschede erfahren haben.
Die meisten Crowdworker arbeiten Teilzeit oder nebenher
Robert Fuß von der Gewerkschaft IG Metall weiß, dass es Crowdworker schwer haben. Anders, als Fabrikarbeiter zum Beispiel treffen sie sich nie, können keine Probleme besprechen. Wie auch Laura Meschede festgestellt hat, sind Crowdworker völlig auf sich selbst gestellt "und tragen auch das ganze Risiko", sagt Robert Fuß.
"Die Leute sind keine Arbeitnehmer, sie sind selbstständig. Sie haben keine Tarifverträge, sind nicht versichert."
Wie viele Menschen in Deutschland genau mit Crowdworking ihr Geld verdienen, kann nicht genau gesagt werden, weil es dazu keine Statistiken gibt - laut Schätzungen sind es aber rund eine Million. Die meisten machen es nebenher oder in Teilzeit. Diese Menschen sind aber nicht ganz allein. Es gibt eine Gewerkschaft und Beratungsangebote.
Nicht bei allen Angeboten verdient man so wenig, wie Laura Meschede bei Amazon Mechanical Turk. Laut Robert Fuß reicht das Angebot in Deutschland von leichten Arbeiten für Centbeträge über anspruchsvolle Texte bis hin zu Anfragen für kreative Konzepte. Die seien dann auch etwas besser bezahlt. Allerdings gilt nicht per se deutsches Recht. Je nachdem, welche Allgemeinen Geschäftsbedingungen ich anklicke und damit akzeptiere, gelten andere Regeln. Das heißt, dass wir nicht zwingend ein Recht auf Mindestlohn haben.
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