"Hä, wie heißt du denn!?" Manche Menschen in Deutschland ändern ihren Namen unter anderem, weil es Probleme mit der Aussprache gibt. Genau so ist es bei Vanessa Vu, die gebürtig Vũ Hồng Vân heißt. Laura möchte mit ihrem Nachnamen auch Ballast loswerden.
Mit unserem Namen werden wir als die Person identifiziert, die wir sind. Vanessa Vu heißt erst seit ihrer Einbürgerung Vanessa. Bis sie 18 ist, steht in ihrem Ausweis der Name Vũ Hồng Vân. Das ist der Name, den ihre Eltern ihr gegeben haben.
Vanessa wächst in einem niederbayrischen Dorf auf, indem der Name für sie ein Hindernis wird. Andere Kinder und auch Lehrkräfte sprechen ihren Namen falsch aus und sind dabei in manchen Fällen auch noch unsensibel.
"Mir geht es nicht darum, dass die Leute den Namen richtig aussprechen."
Vanessa möchte damals als Kind einfach nur dazu gehören und keine Probleme mit dem Namen haben. Schon früh fangen Menschen an, sie Vanessa zu nennen, weil sie Vân für eine Abkürzung halten.
Vanessa hinterfragt es nicht und lässt 2011 bei ihrer Einbürgerung ihren Namen sogar zu Vanessa Vu ändern. Bei einer Einbürgerung ist es möglich, den Namen zu ändern.
Namen bei der Hochzeit abgeben
Laura verbindet mit ihrem Nachnamen ihre Vergangenheit und würde ihn gerne verändern. Sie unterscheidet sich durch ihre Weltanschauung vom Rest ihrer Familie. Sie möchte daher bei einer Hochzeit mit ihrem Freund seinen Namen annehmen.
Den Nachnamen von ihrem Freund findet Laura wirklich praktisch, einfach und trotzdem besonders. Ihren Namen aber einfach selbst zu ändern ohne eine Hochzeit - das kann sich Laura nicht vorstellen. Zum einen könnte sie das nicht vor ihrer Familie rechtfertigen, und zum anderen findet sie den Aufwand auch zu hoch.
Namensänderung – was kommt danach?
Laura hat das Gefühl: Wenn sie einen neuen Nachnamen bekommen würde, dann kann sie ihre Geschichte noch mal neu schreiben. All das Pech, was ihrer Familie widerfahren ist und auch die negativen Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend würden nicht mehr mit ihrem neuen Namen verbunden sein.
"Ich bin super stolz zu sagen: Ich bin die neue Laura mit dem neuen Nachnamen."
Vanessa hat nach der Namensänderung gemischte Gefühle. Ihr neuer Name ist einfach zu merken, und sie hat damit praktische Vorteile. Aber sie war auch traurig über ihre Namensänderung.
Sie hat im Nachhinein gemerkt, dass mit ihrem früheren Namen auch eine Heimat und eine Familiengeschichte verbunden sind.
Sie selbst würde es bei ihren eigenen Kindern anders machen. Einem Kind, was einen Migrationshintergrund hat, würde sie die Möglichkeit lassen, sowohl den Deutschen als auch einen Namen aus dem Heimatland zu tragen. Sodass es sich eben aussuchen kann, wie es genannt werden möchte.
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