Mit 1200 Stundenkilometern durch die Röhre geschossen zu werden, ist keine Utopie mehr. Jetzt entstehen Testtunnel für Hyperloop in Europa.
Wenn eine Idee von Elon Musk kommt, dann klingt sie entweder nach Science Fiction, nach einer fixen Schnapsidee oder einer Kombination von beidem. Das fängt bei den Tesla-Elektroautos an und endet irgendwie bei der von ihm erhofften Mars-Kolonisierung mit Space X. Irgendwo zwischen diesen SciFi-Ideen steckt Hyperloop.
Hyperloop ist allerdings sehr viel weniger Science Fiction als die Eroberung des Mars. Im spanischen Carbures entsteht gerade ein Test- und Forschungszentrum: Auf 19.000 Quadratmetern sollen 2020 schon 300 Menschen am Konzept Hyperloop arbeiten. Auch im französischen Toulouse gibt es eine Teststrecke.
"It's a cross between a Concorde, a railgun and an air hockey table."
Nach der Vorstellung von Milliardär Elon Musk ist Hyperloop eine Mischung aus dem Flugzeug Concorde, einem Gewehr und einem Airhockey-Tisch. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 1200 Stundenkilometern werden die Hyperloop-Kapseln in eine Röhre geschossen. Bei niedrigen Geschwindigkeiten sollen sie auf einem Luftkissen schweben. "Dieses Luftkissen wird bei höheren Geschwindigkeiten überflüssig", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Sebastian Sonntag, "und so wird das sehr energieeffizient".
Hyperloop: Rohrpost für Menschen
Natürlich feiert Elon Musk das System bereits und zählt die Vorteile auf:
- Unfälle sind ausgeschlossen.
- Hyperloop ist unabhängig vom Wetter.
- Es ist doppelt so schnell wie ein Flugzeug.
- Mit Solarzellen außerhalb der Röhre, kann es mehr Energie erzeugen, als es verbraucht.
So stellt sich der Milliardär das zumindest vor. Ob das tatsächlich auch so funktionieren kann, muss erst noch getestet werden.
"Wie wir den Brandschutz in so einer Hyperloop-Anlage realisieren, ist noch nicht umsetzbar."
Doch es gibt auch Nachteile. Das fängt bei dem teuren Bau der Infrastruktur an: Die Röhren müssen entweder in der Erde verbuddelt oder auf Stelzen gebaut werden. Und dann gebe es noch eine ganze Reihe von ungeklärten Fragen, sagt der Ingenieur und Verkehrsexperte Christian Hochfeld: "Es entsteht unheimlich viel Wärme bei Geschwindigkeiten nahe der Schallgeschwindigkeit." Wie diese Hitze abgleitet wird, ist noch nicht klar. Auch wie der Brandschutz in einer geschlossenen Röhre funktionieren soll, sorgt noch für ein großes Fragezeichen.
300 Kilometer in 20 Minuten
Trotzdem träumen eine ganze Reihe von Menschen und Unternehmen vom Hyperloop-Verkehrssystem und arbeiten an der Realisierung. Auch in Deutschland. So könnten solche Röhren auf den Mittelstreifen von Autobahnen aufgebaut werden. Das würde bedeuten: Die Strecke München Berlin in einer Stunde. Hamburg Berlin in nicht mal 20 Minuten.
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