Uganda gilt als sehr offenes, lebensfrohes Land. Beim Thema Homosexualität oder Transsexualität fehlt diese Offenheit allerdings komplett. Im Gegenteil: Lesben, Schwule und Trans-Menschen werden verfolgt und geächtet. Homosexualität in Uganda ist sogar strafbar.
Derzeit wird ein neues Gesetz vorbereitet, das in seiner ersten Fassung sogar die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht. Über das Gesetz wird noch diskutiert. Aber Strafen gibt es auch jetzt schon. "Wenn man erwischt wird, dann kann einen das in den Knast bringen, und zwar für ziemlich lange Zeit, nämlich für zwölf Jahre“, sagt Linda Staude, Korrespondentin in Ostafrika. Auch Menschen, die Homosexuelle auf der Straße beobachten und sie nicht denunzieren, müssen befürchten, von der Justiz verfolgt zu werden.
"Es ist auch schon vorgekommen, dass Menschen getötet worden sind, weil sie auf der Straße 'erwischt' worden sind."
Die ursprünglichen Gesetze stammen aus der Kolonialzeit und sind nie überarbeitet worden. In letzter Zeit hat sich das Ganze noch verschärft, weil Erzkonservative und Evangelikale immer mehr an Einfluss gewinnen. Die wiederum kommen vor allem aus den USA und bringen Geld mit. Ihrer Ansicht nach ist Afrika ein geeigneter Ort, um dort ihre Vorstellungen von Moral zu verbreiten. In Uganda funktioniert das besonders gut, weil unter aktuellen Politikern mehrere sich selbst als "wiedergeborene Christen" bezeichnen. Und die wiederum haben ein Interesse daran, evangelikale Theorien in die Praxis umzusetzen.
"Lesbische Frauen sind offen vergewaltigt worden, um sie auf den 'rechten Weg' zurückzubringen.“
Aktivisten und Protest haben in den vergangenen Jahren eher abgenommen. Vor allem seit eine Boulevardzeitung Fotos mit Namen und Adressen veröffentlichte, unter der Überschrift 'Hängt sie auf, sie sind hinter unseren Kindern her'. Die Folge: Mindestens ein Mensch wurde getötet und viele haben das Land verlassen, weil sie sich ihres Lebens nicht mehr sicher fühlten.