Homeoffice - das klingt für unseren Autor Felix erstmal nach dem glückseligen Arbeiterparadies, das ihm Produktivität und Geborgenheit garantiert. Bis er es dann selbst einmal ausprobiert.
Unser Autor Felix Schledde hat viel Gutes vom Homeoffice gehört und sich in wahre Luftschlösser hineingeträumt. Endlich wieder ein Individuum auf der Couch sein, anstatt ein namenloses Zahnrad im System. Aber auf dem Sofa in seinen eigenen vier Wänden zu sitzen um produktiv zu sein? Das ist für Felix einfach ein Widerspruch in sich.
"Meine Wohnung ist ein Minenfeld für jede Arbeitsmoral.“
Seiner Meinung nach hat der Erfinder der Couch bei seinem Heureka-Moment wohl kaum gedacht, dass er damit ein Möbelstück entworfen hat, auf dem Menschen große Dinge vollbringen. Wohl eher einen Ort, an dem wir Krümel unterschiedlicher Größen sammeln können.
Über Selbstdisziplin kann das Internet nur lachen
Natürlich könnte Felix auch bequem vom Schreibtisch aus arbeiten, aber selbst dann steht ihm etwas anderes im Weg. Das Internet. Denn was ist verführerischer, als alle fünf Minuten das eigene Facebook-Profil zu aktualisieren oder den Cliffhanger in der aktuellen Lieblingsserie zu überwinden, indem man sich mal eben die nächste Folge reinzieht.
"Ich nehme jede Gelegenheit zum Fensterputzen, Staubwischen und Klo schrubben wahr.“
Im Angesicht der nach Aufmerksamkeit schreienden Arbeit flüchtet sich Felix in die sonst eher verpönte Hausarbeit, die eine Quelle nie versiegender Schweißausbrüche und Verrenkungsübungen ist. Der größte Stolperstein beim Homeoffice ist für Felix aber seine Würde. Auch wenn es wie selbstbestimmt erscheint, wenn er in Boxershorts vor seinem Rechner sitzt wie ein Höhlenmensch vor dem Lagerfeuer: Menschliche Würde fühlt sich für ihn anders an. Da hilft es auch nichts, beim Skype-Gespräch eine Krawatte um den Hals zu binden, wenn untenrum gleichzeitig alles andere Frischluft atmet.