• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Coworking-Spaces für Freelancer gibt es längst in jeder Stadt. Neu ist aber ein skandinavisches Konzept, bei dem Freelancer die Wohnungen fremder Menschen kostenlos als Arbeitsplatz nutzen. Das Ziel: höhere Produktivität und Effektivität durch gemeinsame Kopf-an-Kopf-Arbeitssessions.

Es gibt Regeln

Wie der Name verrät, ist Hoffice eine Kombination aus Home und Office. Das Konzept funktioniert ein bisschen so wie Couchsurfing. Das heißt: Fremde Leute stellen ihre Wohnungen kostenlos zur Verfügung, aber nicht zum Wohnen, sondern zum Arbeiten. In der Regel wird das über die Onlineplattform hoffice.nu, oder über Facebook-Gruppen organisiert, in denen ihr euch als Gastgeber oder Arbeitsnomade eintragen könnt.

Der Gastgeber darf mit seiner Gastfreundschaft nichts verdienen, aber für die Getränke, Tee, Kaffee, etwas Geld verlangen. Die Gruppen der Menschen, die zusammen in einem Hoffice arbeiten, ist, was die Jobs angeht, komplett wild zusammengewürfelt. Hat sich die Gruppe morgens zusammengefunden, dann wird erst mal mit den anderen besprochen, was der Einzelne heute erreichen will, das gibt dem Tag eine Struktur und unterteilt ihn in Blöcke:

  • 45 Minuten Arbeit, denn dann geht in der Regel die Konzentration runter.
  • 10 bis 15 Minuten Pause, die die Gruppe auch gemeinsam nutzen kann. Zum Beispiel für ein bisschen Sport, Gymnastik, einen Spaziergang oder für Kaffee.
  • Anschließend startet der nächste Arbeitsblock.
  • Während der Arbeitsblöcke herrscht absolute Stille. Wer telefonieren muss, verlässt den Raum.

Hoffice – der Motivationsboost

Durchweg positive Erfahrungen mit dem Konzept Hoffice hat auch Andreas Wolff gemacht. Seit über zwei Jahren arbeitet der Deutsche immer wieder in anderen Wohnungen in Kopenhagen. Hoffice hilft ihm vor allem dabei, endlich ein paar Dinge von seiner To-do-Liste zu bekommen: "Ich überlege mir schon vor dem Hoffice-Tag, was ich heut erreichen will, und dann kommen mir oft Sachen in den Kopf, die ich schon ganz lange machen wollte und an die ich mich nicht so rangetraut habe", sagt er. Und weiter:

"Wenn man den anderen erzählt, dass man die Sache heute angreifen wird, dann hat man ein bisschen das Gefühl von Verpflichtung. Jetzt muss ich es auch machen, denn ich habe es ausgesprochen.“
Andreas Wolf, Freelancer

Effektivität ist das eine, allerdings hat jede neu zusammengewürfelte Gruppe auch ihre Tücken. Nicht immer sind die Marotten der einzelnen Teilnehmer erträglich. Und es hängt natürlich sehr stark von der Wohnung ab, ob die als Büro taugt und dort ungestörtes Arbeiten möglich ist.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Hoffice
Coworking zu Hause
vom 20. Februar 2017
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, DRadio Wissen