Immer mehr Menschen leben in Städten, obwohl es dort laut und die Luft mit Schadstoffen belastet ist. Auf Grün will der Stadtmensch dennoch nicht verzichten und lässt sich dafür einiges einfallen.
Inzwischen leben drei Viertel der Deutschen in einer Stadt - eine Entwicklung, die in den nächsten Jahren unvermindert anhalten wird. Seit einigen Jahren gibt es verschiedene Initiativen, die für mehr Grün in den Städten sorgen wollen. Urban Gardening dient aber nicht nur der Begrünung, sondern auch der Selbstversorgung mit Gemüse. Dagegen ist Guerilla Gardening, wie der Name vermuten lässt, eine eher revolutionäre Haltung: Die Aktivisten verteilen Saatbomben auf grünen Flecken in der Stadt.
Wir wollen Grün - auch in grauen Städten
Darüber berichtet der Botaniker Dietmar Brandes von der Technischen Universität Braunschweig, der am 23. September 2015 für die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen über die Frage nachgedacht hat: "Wie grün darf die Zukunftsstadt sein?" - "Sehr grün", lautet seine Antwort. Er bezieht sich dabei unter anderem auf eine Studie der Nasa.
"Die sagt, dass man in einem technisch perfektionierten 30-stöckigen Hochhaus auf einer Gesamtfläche von nur 280 Hektar die Nahrung für 10.000 Einwohner produzieren könnte."
Bis das soweit ist, zählt Brandes Bäume: In Braunschweig stehen 27.000 an den Straßen, in Hannover 45.000 und in Berlin sogar 438.000. Überhaupt gebe es viel mehr Grün in den Metropolen als gemeinhin vermutet. Da es insgesamt wärmer werde, ließen sich auch immer mehr exotische Pflanzen bei uns anbauen.
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- Dietmar Brandes über das Grün in den Städten | Göttinger Tageblatt