Seit 1854 hat Großbritannien ein Kolonialministerium. Das Empire besitzt Kolonien und beutet Länder, deren Menschen und Rohstoffe aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird dieses System aber zunehmend in Frage gestellt.
Die Ausgebeuteten sollen nun auch etwas von der Ausbeutung haben. Auch die Kolonialisierung bekommt einen humanistischen Touch. Die Kolonialherren wollen Gutes für sich - und vermeintlich auch für die Kolonialisierten.
"Durch Eisenbahnen und Straßen, durch die Trockenlegung vom Sümpfen und die Bewässerung von Wüsten sowie durch fairen Handel und Wettbewerb haben wir Wachstum und Wohlstand dieser Länder gemehrt."
Die Historikerin Birte Förster von der Universität Bremen erklärt diesen Prozess anhand der Imperial War Conference des Jahres 1917. Konkret veranschaulicht sie diese Bestrebungen am Beispiel der britischen Kolonie Goldküste, dem heutigen Ghana. Sie berichtet Erstaunliches.
"Henry Cavendish-Bentinck forderte eine Kommission zur Verbesserung der Lebensumstände der indigenen Bevölkerung Afrikas. Diese Haltung ist mir tatsächlich im Rahmen der Forschung zu diesem Vortrag das allererste Mal zu diesem frühen Zeitpunkt so begegnet."
Försters Vortrag heißt "Kontrolle und Nutzung kolonialer Ressourcen. Die Imperial War Conference von 1917". gehalten hat sie ihn im Rahmen der Ringvorlesung "Das Jahr 1917. Auftakt zum kurzen 20. Jahrhundert?" an der Technischen Universität Darmstadt.
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