Sie sehen aus wie Fußbälle, hat der Erfinder des Rastertunnelmikroskops, Gerd Binnig, einmal Reportern gegenüber erklärt. Durch seine Erfindung, für die er zusammen mit Heinrich Rohrer 1986 den Nobelpreis für Physik erhalten hat, sind Atome in einer nie dagewesenen Schärfe erkennbar.
Schon im 5. Jahrhundert vor Christus tauchte im alten Griechenland erstmals die Bezeichnung "Atom" auf, was so etwas bedeutete wie "Das Unzerschneidbare". Jahrtausende später haben wir alle in der Schule gelernt, das Atom sei das kleinste aller denkbaren Teilchen. Aber: Weit gefehlt. Spätestens seit Binnig und Rohrer das Rastertunnelmiskroskop entwickelt haben, wissen wir es besser als die Lehrer von damals.
Die vielen kleinsten Teilchen des Atoms
Spätestens seit Binnig und Rohrer das Rastertunnelmiskroskop entwickelt haben, wissen wir es besser als die Lehrer von damals. Das Atom selbst besteht wiederum aus vielen kleinsten Teilchen, aufgeteilt in einen Atomkern und eine Atomhülle. Das Rastertunnelmikroskop war die Geburtsstunde einer völlig neuen Technologie: den Nanowissenschaften.
Doch damit ist noch immer nicht Schluss. Allein am Hamburger Forschungszentrum gibt es fast 30 extrem komplexe Apparaturen, um in eine Welt einzutauchen, die mit menschlichen Sinnen nicht zu erfassen ist.
"Für die Nanowissenschaften besagte dies, dass wir Werkzeuge entwickeln mussten, um in dieser atomaren Welt sehen zu können."
Roland Wiesendanger, der an der Hamburger Universität lehrt, berichtet über viele Millionen Euro teure Mega-Geräte, die mehrere Stockwerke benötigen, um Nanopartikel und mittlerweile noch kleinere Teilchen zeigen zu können, diese zu messen, zu zerschneiden und zu manipulieren. Und Nanopartikel sind Alltag: Denn seit einigen Jahren sind Nanopartikel in Alltagsanwendungen wie Imprägniersprays oder Sonnencremes enthalten.
Neue Erkenntnisse und Anwendungen
Wiesendanger hat 2015 für seine Verdienste um die Nanotechnologie den Hamburger Wissenschaftspreis zugesprochen bekommen. Er hat die Vorlesungsreihe der Hamburger Akademie der Wissenschaften, über die wir berichten, mit seinem Vortrag eröffnet: "Nanowissenschaft und Nanotechnbologie: Von neuen Erkenntnissen zu neuen Anwendungen".
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