Wer sich mit Siri auf seinem iPhone unterhält, dessen Sätze und Inhalte wandern direkt in ein amerikanisches Rechenzentrum. Was dann dort damit passiert, weiß selbst Klaus-Robert Müller nicht, einer der Pioniere auf dem Gebiet des "Maschinellen Lernens".
Maschinelles Lernen ist hoch-kompliziert. So kompliziert, dass selbst die besten Computer-Experten hinterher meist oft nicht sagen können, warum eine Maschine in einem Moment genau so und nicht anders gedacht hat. Maschinen lernen so zu denken wie wir: Das ist schon Alltag - wir empfinden das bloß gar nicht so.
"Das maschinelle Lernen ist in unseren Geräten, die wir täglich benutzen, drin - aber wir wissen das gar nicht so richtig."
Maschinelles Lernen ist ein riesiger ökonomischer Faktor geworden. Und ist es immer nur segensreich? Nein, sagt der Physiker und Informatiker Klaus-Robert Müller auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am 22.9.2016 in Mannheim. Seiner Meinung nach kann es nicht mehr so weitergehen - weil wir unsere Privatsphäre etwa am Rechner und Handy nahezu vollständig preisgeben, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Computer werden cleverer
Klaus-Robert Müller selbst arbeitet an Computer-Hirn-Schnittstellen, um dem Menschen das Leben leichter zu machen. Rollstühle lassen sich schon jetzt von Menschen allein durch die Kraft der Gedanken steuern und erleichtern ihnen den Alltag.
Schon jetzt gibt es Programme, die beispielsweise selbst dem Großmeister im "Go"-Spiel nicht mehr den Hauch einer Chance lassen. Und nicht mehr lange, dann haben auch Autos gelernt, selbst zu fahren - ohne den Unsicherheitsfaktor Mensch.