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Früher war sie das Heimchen am Herd, heute stöckelt sie in der US-Serie "Desperate Housewives" verzweifelt durch die Vorstadt. Und die BBC treibt das Bild der Hausfrau in "The Real Housewives of ISIS" auf die Spitze.

Was wir unter einer Hausfrau verstehen, hat sich im Laufe der Zeit verändert. An die Stelle der Hausfrau ist heute eine Art moderne Familienmanagerin getreten, die Job, Haushalt und Familie unter einen Hut zu bringen versucht.

Klischees und Zerrbilder

Die Kunsthistorikerin Martina Padberg hat zu diesem Thema auf Einladung des "Kolloquiums Kunst- und Kulturgeschichte der Universität Augsburg" am 15.12.2016 dort einen Vortrag gehalten: "Desperate Housewives? Haus und Haushalt im gesellschaftlichen Diskurs und in der Gegenwartskunst." Darin zeigt sie auf, dass die Hausfrau heute weitgehend aus dem gesellschaftlichen Diskurs verschwunden ist - und die Hausfrauen von damals eine Rolle spielten, die oft genug Fassade war. Wenn auch eine andere als in der amerikanischen Serie "Desperate Housewives".

"Demonstrative Ordnung, penible Sauberkeit und eine geschmackvolle Einrichtung können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im vermeintlich behüteten Vorstadt-Leben ziemlich schmutzig und böse, verlogen und brutal zugeht."

Doch auch wenn die Hausfrau heute weitgehend aus unserem Blick verschwunden sein mag: Es gibt sie weiterhin - unter der gesellschaftlichen Oberfläche als importierte Ersatzhausfrau. Diese Rolle nehmen heute Putzhausfrauen aus Thailand, Au-Pair-Mädchen aus der Ukraine oder polnische Altenpflegerinnen ein.

Der britische Sender BBC treibt die Darstellung von Hausfrauen Anfang 2017 auf die Spitze - mit zustimmenden wie empörenden Reaktionen aus der Gesellschaft, in der Satire "The Real Housewives of ISIS".

"Ali hat mir eine neue Kette gekauft. Die ist acht Fuß lang. Damit komme ich fast bis nach draußen. Echt toll!"
The Real Housewives of ISIS, BBC-Satire

Mehr zum Thema:

Shownotes
Rollenbilder
Die Hausfrau - gestern und heute
vom 05. Februar 2017
Moderator: 
Hans-Jürgen Bartsch
Vortragende: 
Martina Padberg, Universität Bonn