Am Samstagabend ist die große Hochzeit, ihr seid eingeladen und dann merkt ihr plötzlich: "Puh, da habe ich ja gar keine Zeit!" Oder schlimmer: "Gar keinen Bock!". Hier ein paar Tipps, wie ihr elegant absagen könnt.
Es kann ja auch einfach mal passieren, dass ihr vergessen habt, abzusagen. Vor sechs Monaten kam die Einladung zu der riesigen Hochzeitsfeier und schon da war klar, dass ihr es nicht schaffen werdet. Wegen Urlaub, Trip ins Ausland oder Was auch immer. Nur das mit dem Absagen habt ihr leider vor euch hergeschoben und schließlich vergessen. Passiert.
"Verbindlichkeit bei solchen Dingen ist in unserer schnelllebigen Zeit einfach weniger geworden."
Ihr müsst oder wollt also absagen. Keine Sorge: Damit seid ihr nicht alleine. Denn wir sagen inzwischen sehr gerne und sehr schnell irgendwelche Veranstaltungen ab, selbst, wenn wir schon fest zugesagt haben. "Vielleicht weil wir tatsächlich mehr im Jetzt sind", spekuliert der Psychologe Markus Dörr. "Dinge, die uns im Moment stören, können wir mit der kleinen Notlüge dann aus der Welt schaffen."
Ehrlichkeit bei der Absage
Die Notlüge im Stil von "Mein Goldfisch ist gestorben" ist aber absolut unnötig. Am besten fahrt ihr mit Ehrlichkeit und verzichtet auf jeden Fall auf Aufzählungen, warum ihr doch nicht zur Hochzeit kommen könnt. Dazu rät Clemez von Hoyos von der Kniggegesellschaft, die sich um Höflichkeit kümmert: "Sagt dann, dass man es nicht schaffen würde, aber an dem Tag fest an sie denkt und eben aus der Ferne teilnehme." Zu spät absagen und dann auch noch mit einem Geschenk rauskaufen, davon rät Clemenz von Hoyos ab.
"Man geht da am besten gar nicht auf die Gründe ein, sondern sagt einfach, es tue einem wahnsinnig leid."
Auf der anderen Seite stehen die Gastgeber, die natürlich wollen, dass so viel Gäste wie möglich auch tatsächlich kommen. Je nachdem, wie groß die Feier wird, können die schon ein halbes Jahr vorher ein "Save the Date" rausschicken und dann ein paar Wochen später die richtige Einladung. Und da steht dann, ganz wichtig, die Aufforderung drin, dass sich die Eingeladenen zurückmelden sollen, ob sie kommen oder nicht.
Da kann es auch nicht schaden, mehr Leute einzuladen, als ihr eigentlich dahaben wollt. "Ich würde sagen, dass es bei einem Anlass wie einer Hochzeit mit 10 Prozent mehr gerechnet werden kann, da viele sich Zeit nehmen und auch kommen möchten", sagt der Eventmanager Johannes Hartmann. Bei nicht so bedeutenden Anlässen, wie runden Geburtstagen, könnten ruhig 20 Prozent mehr eingeladen werden. So viele sagen eh immer ab - und ihr habt trotzdem die Bude voll.
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