Karolines Keller ist voller Wasser, ihre Toilette funktioniert nicht und auch die Heizung bleibt aus. Das Hochwasser in Österreich hat ihre Stadt hart getroffen. Um mit den Folgen des Klimawandels wie Extremwetter besser klarzukommen, müssen wir uns anpassen. Aber wie geht das?
In Österreich, Tschechien, der Slowakei und Polen gab es Extremwetter und darauf folgte ein starkes Hochwasser. Karoline und ihre Familie sind in Österreich und betroffen von der Überschwemmung. Aus den Wänden in ihrem Keller läuft das Wasser wie aus einem Springbrunnen, erzählt sie. In den letzten Tagen haben sie sogar auch in den Nächten Wasser mit Pumpen und Eimern aus dem Keller geholt. Im Wohnzimmer stapeln sich die Kartons, die gerettet wurden.
"Hochwasser passierte früher so alle zehn Jahre, jetzt passiert es ungefähr zweimal im Jahr."
Die Nachbarn hat es noch schlimmer getroffen, berichtet Karoline. Bei einer Nachbarin ist der ganze Boden weggebrochen und bei einer anderen ist der Strom ausgefallen. Karoline selbst ist froh, dass ihr Strom noch geht, nur das Abwassersystem ist außer Kraft gesetzt worden. Warm Duschen oder Heizen ist gerade also nicht möglich. Früher gab es alle paar Jahre in Karolines Region ein Hochwasser, berichte sie. Aber inzwischen kommt es manchmal sogar zweimal in einem Jahr vor.
Extremwetterlagen und Hochwasser nehmen zu
Ann-Kathrin Büüsker ist Korrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutschlandradios und zuständig für Klima-, Energie- und Umweltthemen, sie sagt, dass wir uns darauf einstellen sollten, dass das Wetter in den kommenden Jahren heißer und feuchter wird. Besonders Hochwasser wird durch die Versiegelung der Böden begünstigt. Das Wasser hatte früher einfach mehr Platz, sich auszubreiten, erläutert Ann-Kathrin Büüsker.
"Es braucht natürlich auch einen guten technischen Hochwasserschutz."
Damit das Wasser nicht in die Städte und Gemeinden vordringt, ist es mittlerweile besonders wichtig, in flussnahen Gebieten den Hochwasserschutz zu verbessern. Das bedeutet zum einen Flächen zu entsiegeln. Aber auch Deiche sollten verstärkt werden. Ein mobiler Hochwasserschutz sollte vorbereitet sein, sagt Ann-Kathrin Büüsker.
Die Elbe und die Region rund um den Fluss habe schon gehandelt. Hier wurden Deiche nach hinten versetzt und der Elbe ihr Auenland zurückgegeben. Das Wasser des Flusses hat jetzt mehr Platz zum Ausbreiten bekommen. Das Resultat: Beim letzten Hochwasser stieg der Elbpegel in Wittenberg 50 Zentimeter weniger als zuvor.
Klimaanpassungsgesetz
Um die Bevölkerung besser vor den durch Klimawandel bedingten Naturkatastrophen zu schützen, gibt es seit diesem Sommer das Klimaanpassungsgesetz. Die Regierung verpflichtet die Kommunen dazu, Klima Anpassungspläne zu machen und einen Klimaanpassungsmanager*in anzustellen. Häufig fehlt es in den Kommunen aber an finanziellen Mitteln, um das Gesetz umzusetzen, erklärt Ann-Kathrin Büüsker. Auch die Umsetzung der Anpassung der Kommunen an die veränderten Klimabedingungen variiert aktuell immer noch stark.
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