Wanderarbeiter, die durch das Land ziehen, haben in den USA eine lange Tradition. Unterwegs erbettelten sie sich oft Zutaten für ein einfaches Abendessen, das sie über einem Lagerfeuer zubereiteten. Unser Reporter Christian Schmitt grillt uns ein Hobo-Dinner nach.
Der Hobo, der Wanderarbeiter oder Landstreicher, ist ein fester Bestandteil der nordamerikanischen Kultur. Besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zogen die Hobos mit Güterzügen durch das Land und verweilten für kurze Zeit dort, wo sie mit ihrer Arbeitskraft ein paar Dollar verdienen konnten. Wenn sie einen passenden Platz für die Nacht gefunden hatten, erbettelten sie sich in der Nachbarschaft einige Zutaten für ein karges, aber sättigendes Abendessen. Diese grillten sie über einem Lagerfeuer in einer alten Pfanne oder etwas Alufolie an.
Schnell, einfach, lecker
Diese einfache Art der Zubereitung inspirierte viele US-Amerikaner, die - wie beispielsweise die Boyscouts - gerne unter freiem Himmel schlafen oder mit dem Wohnwagen durch das Land ziehen. Im Netz findet sich zum Beispiel das Rezept "Classic Boy Scout Dinner". Genau genommen brauchen wir aber gar keine Zutatenliste, denn erlaubt ist, was schmeckt.
Achtung: Falten, nicht knüllen
Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die wir beachten sollten: gut würzen, Alufolie lieber falten als zusammenknüllen, das Alupäckchen auf nicht zu heiß glühende Kohlen legen. Wenden muss man das Ganze nicht. Es reicht, wenn man das Päckchen dreht, damit keine Stelle zu heiß wird. Für diejenigen, die lieber nicht kreativ werden wollen, hat unser Reporter und Hobbykoch Christian Schmitt ein Rezept zum Nachkochen bereitgestellt.
Hobo Dinner à la Nova
- Eine Packung Gnocchi, 500 gr.
- Ein Glas Pesto - gekauft oder selbstgemacht
- Eine Rispe Cocktailtomaten
- Ein Bund grüner Spargel
- Drei Frühlingszwiebeln
- 200 gr. Parmesan
- 100 ml India Pale Ale, den Rest könnt ihr so austrinken
- Zwei Zehen Knoblauch
- Einen Esslöffel Zucker
- Drei Esslöffel Chiliöl
- Eine Zitrone
- Eine Prise Salz und Pfeffer
Für vier Portionen:
Zuerst die Gnocchi in einer Schüssel in Pesto wälzen, bis keine trockenen Stellen mehr da sind. Dazu die abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone unterrühren. Für jede Person ein Stück Alufolie bereit legen. Die unterste Schicht bilden die Gnocchi. Die Cocktailtomaten mit der Hand zerdrücken und in eine Schüssel geben.
Mit Bier, Zucker, Chiliöl, Knoblauch, Salz und Pfeffer abschmecken. Grünen Spargel kleinschneiden und unterrühren. Eher die vorderen Teile benutzen, die Enden sind etwas dicker und brauchen länger um durchzugaren. Die Tomatensauce über die Gnocchi verteilen. Parmesan nach Gutdünken darüberstreuen, mit Frühlingszwiebeln garnieren.
Das Ganze nun zu einem Päckchen verschließen, oben darf ruhig ein kleiner Alu-Kamin offen bleiben, damit überschüssige Flüssigkeit abdampfen kann. Ab damit auf den Grill. Nach 20 Minuten öffnen und genießen.
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