Heimlich nach alten Schätzen buddeln - klingt spannend, ist aber verboten. Trotzdem gibt es viele Hobby-Archäologen. Sie haben es auf wertvolle Fundstücke abgesehen.
Schatzsuche - das klingt nach Abenteuer. Wäre ja toll, mal einen echten Schatz zu finden. Womöglich darf man den dann sogar behalten? Nein. Das ist leider falsch. Denn die Denkmalschutzgesetze regeln die Suche nach den sogenannten "Bodendenkmälern" in allen Bundesländern. Und ohne Genehmigung ist es demnach nirgendwo in Deutschland erlaubt, einfach so nach alten Fundstücken zu graben.
"Für alle, die illegal auf der Suche nach uralten Fundstücken sind, passt tatsächlich der Begriff 'Raubgräber' besser."
Es gibt schätzungsweise mehrere Tausend Hobby-Ausgräber, die immer wieder mit Metalldetektoren auf Feldern, Äckern oder im Wald auf die Suche gehen. Tatsächlich werden sie auch fündig: In der Nähe von Karlsruhe hat etwa vor drei Jahren ein 22-Jähriger Gold und Silber aus der römischen Antike gefunden. Wert: Rund eine Million Euro.
Römisches Gold und Wikinger-Silber
Auch auf Sylt wurde jetzt ein spektakulärer Silberschatz aus der Wikingerzeit ausgegraben. Die Archäologen kamen ihm über einen Privat-Fund auf die Spur: Schon in den 1960er Jahren hatte dort ein Bauer auf seinem Acker eine alte Schmuckfibel gefunden, das aber nie gemeldet. Erst über Dritte gelangte der Fund zu den Archäologen.
"Wenn man die Stücke jetzt einzeln rausrupft und auch die genaue Fundstelle gar nicht vermerkt, dann ist diese Information für immer weg."
Dokumentieren und rekonstruieren
Wer denkt, es reicht aus, den Schatz auszugraben und ihn dann den Archäologen zu übergeben, der liegt ebenfalls falsch: Denn archäologische Fundstücke holt man nicht einfach so aus dem Boden wie eine Kartoffel. Archäologen dokumentieren ganz genau, welches Teil sie wo gefunden haben - und auch, wie es in der Erde lag. Daraus können sie Rückschlüsse ziehen, was sie da vor sich haben. Oder sogar eine ganze Schlacht rekonstruieren.
Meldepflicht für zufällige Funde
Ein anderer Fall ist es, wenn man zufällig einen archäologischen Fund macht, bei Bauarbeiten etwa. "Du musst dann den Behörden Bescheid sagen", sagt unser Reporter Johannes Döbbelt.
Eine Möglichkeit gibt es aber, ganz legal als Hobby-Archäologe loszuziehen: Immer wieder gibt es Forschungsprojekte, die Ehrenamtliche suchen, die dann zusammen mit den Profis vom Denkmalschutz Äcker und Felder mit Metalldetektoren absuchen.
In Niedersachsen beispielsweise haben Freiwillige geholfen, ein römisch-germanisches Schlachtfeld abzusuchen. Sie haben dabei Pfeilspitzen, Teile von römischen Sandalen oder auch Helme gefunden. Das wäre also der legale Weg, um sich selbst einmal wie ein Schatzsucher zu fühlen.
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