Willkommen in der Kampfzone - am 5. November ist es wieder so weit: Die neueste Design-Kooperation von H&M geht in den Verkauf. Diesmal adelt sich die Modekette mit Balmain. Und von dem Deal profitieren alle: Label, Designer, Kunde.
Modebloggerin Lena Terlutter ist euphorisch: "Diese Kollektion ist ein absolutes Masterpiece", sagt sie. Balmain-Designer Olivier Rousteing hat für H&M exklusive Mode entworfen, am 5. November 2015 geht die Kollektion weltweit in den Verkauf - in 250 von 5000 Läden. Und wie schon bei den früheren Kooperationen zwischen H&M und Designern - Karl Lagerfeld etwa oder Isabel Marant - wird es wohl schon nach kurzer Zeit keine Balmain-Klamotten mehr geben. Ausverkauft. Balmain macht da sicher keine Ausnahme.
Perlenbestickte Samtblazer, glitzernde Kleider, riesige Ohrringe - das ist sicher nichts für jeden und nichts für jeden Tag. Einige Teile lassen sich aber locker mit Jeans kombinieren, meint Balmain-Fan Terlutter. Die Preise der Kollektion sind allerdings ähnlich üppig wie ihr Style - Kleider kosten teils 500 Euro. Nicht gerade typisch für H&M.
"Die Teile sind ein bisschen teurer als die bisherigen Teile der H&M-Designer-Kooperationen. Wenn man aber bedenkt, dass es Balmain ist, ist es nicht teuer."
Rockig, sexy, hochwertig - so würde auch Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut die aktuelle Balmain-Kollektion für H&M beschreiben. Der Designer adelt mit seinen Entwürfen die Billigkette, sagt er. Balmain hat seinerseits etwas von dem Deal: Das französische Luxuslabel kommt bei den stylischen Menschen ins Gespräch, die sich dessen Mode sonst nicht leisten könnten.
"Wir sollten von einer Win-Win-Situation sprechen. Es geht darum, dass große Häuser wie Balmain eine Multiplikation in der Kommunikation bekommen."
Gerade über die digitalen Medien läuft die Kampagne - eine "medial-kommunikative, groß angelegte, weltweit wirkende Kommunikationsmaßnahme", wie Gerd Müller-Thomkins es nennt. Designer Olivier Rousteing - eh ein Kommunikations-Genie mit einem Instagram-Account mit über 1,6 Millionen Followern - weiß den Trubel geschickt am Laufen zu halten. "Wenn ein Unternehmen all das verknüpft, dann ist das eine mediale Explosion", sagt Gerd Müller-Thomkins.
"Da werden Marken ins Bewusstsein von möglicherweise nachwachsenden Kunden gehoben."
Politur fürs Image
Vom digitalen Kommunikations-Kanal ist es nur ein Klick bis zum Verkaufskanal - schließlich kann jeder die Kollektion auch im Online-Shop kaufen. Prominente Label-Botschafter und Vorzeigekunden, allen voran die Kardashians, pushen das Label Balmain außerdem. Auch H&M strahlt mit dieser Kooperation ein wenig im Glanz der anderen. Und natürlich auch die Kunden, die dann ein Design-Stück im Schrank haben, das für sie sonst unbezahlbar wäre.
Mehr HMBalmaination:
- Olivier Rousteing’s glamour army | Designer-Portrait Im New Yorker
- Balmain x H&M | Die Vogue über die Kooperation
- From Kardashian to couture | Der Guardian über das Label Balmain