Temperaturen über 20 Grad – und das nachts: Tropennächte rauben vielen von uns den Schlaf. Aber warum empfinden wir Temperaturen über 20 Grad nachts eigentlich als so quälend, wenn sie uns über Tag gar nicht so schlimm vorkommen?
Nachts schaltet unser Körper in eine Art Sparmodus. Er gibt Wärme ab und kühlt sich um etwa 1 Grad herunter im Vergleich zur Körpertemperatur am Tag. Dabei helfen die Gefäße an Händen und Füßen. Sie weiten sich und so kann der Körper über die Extremitäten gut Wärme abgeben.
"Ein schnelles Abkühlen am Abend ist wichtig für's Einschlafen. Wenn die Abkühlrate am größten ist, dann werden wir richtig schön müde."
Ist es im Schlafzimmer zu warm, dann funktioniert unsere Abkühlung nicht wie gewohnt. Das Ergebnis: Wir brauchen länger zum Einschlafen, schlafen insgesamt unruhiger und wachen häufiger auf. Außerdem kann es sein, dass wir weniger Tiefschlaf haben als gewöhnlich.
Können wir uns an heiße Nächte gewöhnen?
Studien legen nahe, dass wir uns an heiße Nächte nicht gewöhnen können. Das bedeutet leider auch, dass die Klimaerwärmung und ihre Folgen dafür sorgen werden, dass wir insgesamt etwas weniger Schlaf bekommen. Forschende aus Dänemark und Deutschland gehen in einer Analyse von Schlafdaten davon aus, dass wir im globalen Durchschnitt etwa 50 bis 60 Stunden Schlaf pro Person im Jahr verlieren als Folge der Klimaerwärmung.
"Das klingt erst einmal total wenig. Es sind ja etwa 10 Minuten pro Nacht, aber es ist ein direkter Effekt der Klimaerwärmung, aber das wird jeden und jede Einzelne betreffen."
Was können wir tun, um in heißen Nächten besser zu schlafen?
Wir können abends eine lauwarme Dusche nehmen und uns danach nur wenig abtrocknen. So kann der Körper abkühlen.
Achtung: Eine kalte Dusche sorgt nur dafür, dass der Körper wieder mehr Wärme produziert. Das wäre also kontraproduktiv.
Außerdem hilft es, abends nichts Schweres mehr zu essen. Denn auch das hat den Effekt, dass unser Körper bei der Verdauung Wärme produziert und wir noch mehr ins Schwitzen kommen.
In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Dr. Christine Blume und Moderatorin Ilka Knigge darüber, warum heiße Nächte durch die Klimakrise häufiger Menschen treffen, die sozial weniger gut gestellt sind. Außerdem gibt es noch mehr hilfreiche Tipps, um nachts trotz Hitze gut zu schlafen.
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