Es ist wie ein Zauber: Kaum hören wir die ersten Weihnachtslieder oder riechen die ersten Plätzchen, klingeln bei uns die Weihnachtsglocken im Kopf. Nicht bei allen: Genau die gleichen Reize lösen bei manchen Menschen genau das Gegenteil aus. Unser Gehirn entscheidet, ob wir Weihnachten kaum erwarten können oder davor fliehen.

Dänische Forscher haben fünf Regionen identifiziert, wo es in unserem Hirn weihnachtet. Die befinden sich vorne im linken Frontallappen und oben im rechten Parietallappen. Weihnachten ist eine Mischung aus Gefühlen aus der Vergangenheit, Erinnerungen, plus Geruchs- und Geschmacksmomente.

"Weihnachten ist ein Fest der Sinne, wie man so schön sagt, und damit sind auch viele Sinne gleichzeitig angesprochen."
Doktor Johannes Wimmer, Notfallmediziner

Die Forscher haben dafür ein funktionales MRT gemacht. Die Probanden liegen in der Röhre, dabei können die Forscher ihre Gehirnströme relativ tief messen. Sie schauen dann, wo Zucker verstoffwechselt wird, beziehungsweise, wo das Gehirn besonders aktiv ist. Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler eine Gruppe genommen, in der nur Weihnachts-Hasser waren, und eine mit nur Weihnachts-Junkies. Sie durften sich in der Röhre viele Alltags- und Weihnachtsbilder ansehen. Das MRT hat dann gemessen, welche Bilder welche Regionen ansprechen.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Ob wir Weihnachts-Hasser oder –Junkies werden, hängt viel von der Erfahrung ab, die wir seit Kleinkindzeiten mit diesem Fest sammeln. Ganz stark wird der Geruchssinn geprägt, sagt Doktor Johannes Wimmer. Wenn jemand zu Weihnachten positive Gefühle hatte und riecht dann wieder Zimt und Weihrauch, dann kann das die Glöckchen im Kopf bimmeln lassen.

Fest der Sinne

Gepaart wird das Ganze von den kulinarischen Eindrücken. Weihnachtsplätzchen bestehen meist nur aus Zucker und Butter. Gutes Essen und gerne auch Alkohol dazu lassen den Zeiger auf der Waage nach oben schnellen. Doktor Johannes Wimmer erklärt: Weil wir auch recht salzig essen in der Zeit, lagert unser Körper viel Flüssigkeit ein. Deshalb sind wir am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag gleich 2,5 Kilo schwerer. Der Doktor rät: nicht gleich auf die Waage stelle, sondern ein paar Tage verstreichenlassen.

"Ein bisschen gnädig sein und ein paar Weinachtstage mal sündigen, ist nicht so schlimm."
Doktor Johannes Wimmer, Notfallmediziner

Mehr über Weihnachtsgefühle:

Shownotes
Hirnforschung
Wo das Gehirn Weihnachten feiert
vom 17. Dezember 2016
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Doktor Johannes Wimmer, Notfallmediziner