Kurz vor der Prüfung mit Mate und Kaffee noch ein wenig die Konzentration puschen? Kann man probieren oder man aktiviert sein Gehirn mit etwas Strom. Neurostimulation heißt das. Entspannen funktioniert übrigens auch.

Vibe, so soll das Gerät heißen, mit dem wir unser Gehirn stimulieren können. Ausgedacht hat sich das die kalifornische Firma Thync. Bislang weiß noch niemand so recht, wie Vibe genau aussehen wird. Aber wohl ähnlich wie Kopfhörer, nur dass keine Musik zu hören ist, sondern durch Elektroden Strom durch den Kopf fließt. Etwa ein bis zwei Milliampere. Zum Vergleich: Eine moderne LED-Fahrradlampe braucht 20 Milliampere.

Neurostimulation soll Konzentration anregen

Neurostimulation nennt man das. Es wird also per Strom eine Reaktion im Gehirn ausgelöst. Um zum Beispiel die Konzentration zu steigern, wird der Bereich des präfrontalen Kortex aktiviert, vorne an der Stirn. Dieses Areal ist verantwortlich für die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis.

"Bei komplexen Aufgaben kann es im Einzelfall schwierig sein vorauszusagen, wie sich die Stimulation auswirkt."

Dass Neurostimulation funktioniert, ist erwiesen. So forscht zum Beispiel der Neurowissenschafter Michael Nitsche seit Jahren auf diesem Gebiet. Dabei geht es vor allem um die Bekämpfung von Krankheiten, auch von Schmerz. Doch er warnt vor Verallgemeinerungen. Je nach Situation könne sich der Effekt der Neurostimulation komplett ändern. Das bedeutet, dass es im Einzelfall zu keiner Reaktion kommt oder sogar zu einer nachteiligen Wirkung.

Auch lässt sich nicht abschätzen, welche langfristigen Nebenwirkungen mit einer häufigen Neurostimulation verbunden sein können. Also vielleicht mal testen, aber nicht regelmäßig nutzen.

Mehr Neurostimulation im Netz:

Shownotes
Hirndoping
Gehirn unter Strom
vom 15. Dezember 2014
Moderatorin: 
Inga Hinnenkamp
Gesprächspartner: 
Konstantin Zurawski