1941 stellt der Klimaforscher Hermann Flohn als erster Forscher öffentlich eine These auf, von der wir heute wissen: Sie stimmt. Der Klimawandel ist menschengemacht. Bis heute bekommt der bereits verstorbene Forscher dafür viel Anerkennung.
"Mit einem Fortschreiten dieser sehr langsamen Erhöhung der Temperatur muss gerechnet werden. Damit wird aber die Tätigkeit des Menschen zur Ursache einer erdumspannenden Klimaänderung, deren zukünftige Bedeutung niemand ahnen kann."
Dieser Gedanke steht in der 1941 verfassten Habilitation des Klimaforschers Hermann Flohn. Er hatte die CO2-Messungen eines englischen Chemikers ausgewertet und mit anderen Daten verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: Seit dem Ende des vorhergegangenen Jahrhunderts ist der CO2-Gehalt in der Atmosphäre um etwa zehn Prozent gestiegen.
Erstmals öffentlich ausgesprochen
Dieser Anstieg kann nur auf "menschengemachte" Einflüsse zurückzuführen sein, so die Schlussfolgerung Hermann Flohns, der damit der erste Forscher wird, der diesen Zusammenhang öffentlich formuliert. Tatsächliche wissenschaftliche Beweise gibt es Anfang der 1940er-Jahre nicht, aber es herrscht in der Wissenschaft Einigkeit darüber, dass der industrielle CO2-Ausstoß Verursacher einer Erderwärmung ist, die Schneestürme, Überschwemmungen oder Dürrekatastrophen zur Folge haben wird.
1978 prognostiziert der ZDF-Wissenschaftsjournalist Hoimar von Ditfurth in der Sendung "Querschnitte" dann auch, dass aufgrund des erhöhten CO2-Ausstoßes die Temperatur bis 2050 um etwa zwei bis drei Grad ansteigen wird.
Aus Prognosen ist Realität geworden
Vor rund 55 Jahren ist klar geworden, wohin sich der Temperaturanstieg entwickeln wird und die Prognose von Hermann Flohn und anderen Klimaforschern hat sich inzwischen bestätigt. Insofern war Hermann Flohn der erste Klimatologe, der den anthropogenen Klimawandel beim Namen genannt hat. Dafür genießt er auch heute noch – 25 Jahre nach seinem Tod am 23. Juni 1997 – hohe wissenschaftliche Anerkennung.
Ihr hört außerdem in Eine Stunde History:
- Der Klimaexperte Klaus Fraedrich war Schüler von Hermann Flohn und beschreibt ihn als Wissenschaftler, Lehrer und Freund.
- Der Meteorologe Hartmut Graßl ordnet die wissenschaftliche Bedeutung Hermann Flohns ein.
- Der Deutschlandfunk-Umweltredakteur Georg Ehring berichtet über den Stand des Klimawandels und der Maßnahmen gegen einen weiteren Temperaturanstieg.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erinnert an die frühen Klimaforscher des 19. Jahrhunderts.
- Deutschlandfunk Nova-Reporterin Anna Wissmüller berichtet über Hermann Flohns Erkenntnisse zum menschengemachten Klimawandel.
- Der Klimaexperte Klaus Fraedrich war Schüler von Hermann Flohn und beschreibt ihn als Wissenschaftler, Lehrer und Freund
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