• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Seit 2008 werten Wissenschaftler der Uni Vermont täglich 50 Millionen Tweets aus. Ergebnis: Montag ist der schlimmste Tag der Woche, Samstag der glücklichste.

Die Skala nennen die Forscher "Hedonometer". Und auf dieser Skala haben die Forscher den über 10.000 gebräuchlichsten englischen Worten einen Wert zwischen 1 und 9 zugewiesen. Je höher der Wortwert, desto höher der Glücksgehalt eines Wortes.

Das Ergebnis: Montags bricht die Stimmung der englisch twitternden Weltbevölkerung ein. Ab Dienstag erholt sich die Stimmung wieder. Und am Samstag ist sie auf dem Höhepunkt, um danach erneut abzufallen. Damit belegen die Forscher eindrucksvoll, dass es den Montagsblues tatsächlich gibt.

Auch einzelne Tage sind messbar

Auch einzelne Tage kann das Hedonometer messen. Der traurigste Tag, den das Hedonometer je messen konnte, war der 2. Oktober 2017 - der Tag nach dem Massaker von Las Vegas, der zusätzlich noch auf einen Montag fiel. Ein ähnliches Tief gab es auch am 2. Mai 2011. Dem Tag, an dem Osama bin Laden getötet wurde.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Das lag aber den Forschern zu Folge nicht daran, dass bin Laden tot war. Die Forscher schreiben auf ihrer Website, dass die Sprache nur reflektiere, dass "eine sehr negativ bewertete Persönlichkeit ein sehr negatives Ende fand."

Höchstwerte erreicht das Hedonometer übrigens vor allem an den Weihnachtsfeiertagen. Auch Thanksgiving und Valentinstag schlagen im englischsprachigen Raum nach oben aus. Insgesamt gesehen beobachten die Forscher aber nach eigenen Angaben, dass es seit der letzten Rezession mit dem Glück auf der Welt eher bergab gegangen ist.

"Das ist schon ein interessanter Datensatz, der uns vielleicht langfristig helfen kann zu verstehen, wie wir die Welt zu einem glücklichern Ort machen können."
Netzreporterin Martina Schulte

Das Quartz Magazin schreibt, das Tool könne helfen, gesamtgesellschaftliche Trends zu erfassen. Vor allem im Zusammenhang mit weiteren Daten, die das Wissenschaftsteam um Peter Dodds und Chris Danforth von der Universität Vermont erheben. Denn es werden auch Quellen wie Medien oder Google Trends ausgewertet.

Shownotes
Twitter-Hedonometer
Samstags sind wir am glücklichsten
vom 10. Oktober 2017
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte, Deutschlandfunk Nova