Zuletzt liefen Bo und Sunny durch die Flure des Weißen Haus. In den USA gehört neben dem Präsidenten und der First Lady in der Regel auch mindestens ein "First Dog" ins Haus. Die Amerikaner lieben Hunde offenbar. Und somit ist ein Hund auch gut fürs Image.
Im Januar 2021 sollen sie ins Weiße Haus einziehen, schon jetzt bekommen sie im Netz viel Aufmerksamkeit: Major und Champ. Die beiden Hunde von Joe und Jill Biden werden dann zu den "First Pets". Der zukünftige Präsident der USA führt damit die Tradition des Präsidenten-Hundes fort.
George Washington, Präsident Nummer eins der Vereinigten Staaten, hat diese Tradition seinerzeit mit dreizehn Hunden gestartet. Seitdem hat es ihm fast jeder Präsident gleichgetan. Zurzeit wohnt allerdings kein Hund im Weißen Haus. Denn Donald Trump war der erste US-Präsident in knapp 120 Jahren, der keinen Hund mitbrachte.
Dass die "First Dog"-Tradition meist gepflegt wird, dürfte auch daran liegen, dass Hunde in den USA beliebt sind. Etwa jeder zweite Haushalt hat mindestens einen Hund. Zum Vergleich: In Deutschland ist es etwa jeder vierte Haushalt.
Selbstinszenierung mit Haustieren
Dass Hunde Image vermitteln können, haben allerdings nicht erst die amerikanischen Präsidenten genutzt. Schon Kaiser und Königinnen ließen sich in der Vergangenheit beispielsweise mit großen und vermeintlich gefährlich aussehenden Hunden porträtieren, um ihre Macht darzustellen. In den USA scheinen die Präsidenten und Politikerinnen hingegen eher auf die Sympathie ihrer Wähler zu hoffen, wenn sie sich mit einem Hund zeigen.
Hunde als Internetstars
Die Tiere sind aber nicht nur Beiwerk, sondern führen mitunter ihr eigenes Leben in der Öffentlichkeit: Der Schäferhund von Herbert Hoover, US-Präsident von 1929 bis 1933, tauchte etwa auf Wahlkampfplakaten auf. Und Barny, der Hund von George W. Bush Jr., hatte seine eigene Seite im Netz.
Ähnliche Beispiele gibt es auch bei uns. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat seinem Hund Attila einen eigenen Account auf Twitter gewidmet. Politiker können mit ihren Hunden ihre Volksnähe zeigen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Henri Sarafov.
"Du bist dann mehr ein Mensch wie wir und liebst genauso deine Hunde."
Für mehr Sympathie und Volksnähe sollte wohl auch Dilyn, der Jack Russell Terrier von Boris Johnson, während des Brexit sorgen, so heißt es. Den Platz in der Downing Street 10 muss sich Dilyn aber mit Kater Larry teilen. Er lebt seit 2011 im Haus der britischen Ministerpräsidentinnen und -präsidenten.
Unser Bild zeigt Bo, einen der Hunde der Familie Obama, vor dem Weißen Haus.