Hühner halten - auch in der Stadt - ist kein Problem. Solange die Hühner einen Garten und einen Stall haben. Sie brauchen ein bisschen Aufmerksamkeit und nehmen gerne nicht zu stark gewürzte Essensreste entgegen. Und Legehennen bedanken sich dafür gelegentlich mit einem frisch gelegten Ei. Wie die Hühner von Nicole.

"Chickies" ruft Nicole Urbantat ihre Haustiere, die sie gerade mit Nudeln füttern will. Sie hält nicht nur Enten und Hühner, sondern engagiert sich auch für die Initiative "Rettet das Huhn". Sie will den Hühnern ein schönes Rentenleben bescheren. Denn die meisten Hühner sind Legehybriden: Sie stammen aus einer Massentierhaltung und leben nur, um Eier zu legen. So viele wie möglich. Sinkt das Eierpensum, werden die Hühner aussortiert - ausgestallt heißt das in der Fachsprache.

"Sie müssen sehr viele Eier legen. Und wenn sie weniger Eier legen, dann sind sie nicht mehr rentabel und werden deshalb meistens nach zirka einem Jahr ausgestallt."
Nicole Urbantat rettet Hühner
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Damit sie dann nicht beim Schlachter landen, kommen Nicole und ihre Kolleginnen zum Zug. Sie haben mit etlichen Betrieben in ganz Deutschland verhandelt. Der Deal: Die Tierschützerinnen von der Initiative "Rettet das Huhn" kümmern sich darum, dass die Ställe in den Großbetrieben frei werden - und dafür dürfen sie die lebendigen Tiere dann auch behalten. Doch wohin mit den tausenden Hühnern?

Ein weißes Huhn mit schwarzem Gefieder am Hals und an der Schwanzspitze. Ein Sussex-Huhn.
© Imago | Nature Picture Library

Huhn zu verschenken

Ariane Schürmann fand Hühner schon immer klasse. Nicht nur, weil sie Eier legen, sondern weil sie Hühner generell großartig findet. Als sie von "Rettet das Huhn" gehört hat, wollte sie mitretten und hat sofort einen Stall in ihrem Garten gebaut. Mittlerweile hat sie fünf Hühner. Und die wollen Gesellschaft.

"Man sollte also mindestens zwei Hühner haben. Dann muss man einen Hühnerstall haben, wo die Tiere nachts schlafen können. Und dann rechnen wir so mit einem Auslauf von zirka zehn Quadratmeter pro Huhn."
Ariane Schürmann

Fassen wir zusammen

Hühner in der Stadt zu halten, ist tatsächlich kein Problem, wenn einige einfache Regeln beachtet werden. Mindestens zwei Hennen sollten es zum Beispiel sein. 

Spiegelei
Ein Ei aus eigenem Anbau vom eigenen Stadthuhn

Und wer sich für Legehennen im Ruhestand entscheidet, bekommt nicht nur hin und wieder ein Ei, sondern tut auch noch etwas für sein Karma.  

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Shownotes
Haustiere
Aufs Huhn gekommen
vom 05. Dezember 2017
Moderation: 
Steffi Orbach
Autorin: 
Vera Pache, Deutschlandfunk Nova