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Wäschewaschen, Kinder betreuen, Eltern pflegen - Frauen machen nach wie vor deutlich mehr unbezahlte Hausarbeit als Männer, sagt eine neue Studie. Wir haben Tipps für euch, um Streitigkeiten zu verhindern.

Etwa 60 Prozent sind es, die Frauen mehr leisten. Über diese Zahlen haben wir vorgestern berichtet. Die Meldung hat unter anderem bei Facebook zu heißen Reaktionen geführt. Es ging vor allem um die Frage, wer denn daran Schuld ist, dass Frauen häufiger die Alltagsarbeiten erledigen, für die es ja nun mal logischerweise kein Geld gibt. Und ob das gerecht oder ungerecht ist.

"Sascha V Bose" hat zum Beispiel geschrieben: "Wenn die Frau die Erste ist, die aufsteht um das Kind zu wickeln, dann tut sie das aus freien Stücken. Und dann gibt es mit der Zeit eine wortlose Absprache, wenn es immer sie ist, die als erstes aufsteht."

Die Antwort von "Miriam Glatzel" fiel deutlich aus: "Und dass Männer mal von alleine nötige Arbeiten erledigen geht jetzt aus welchem Grund nicht? Faul sein ist schlimm genug, aber den Frauen auch noch für das eigene Fehlverhalten die Schuld zu geben ist schlicht asozial."

"Die Frage 'Wer erledigt was?' ist sicher ähnlich alt wie die Menschheit."
Arne Hell, DRadio Wissen

Wir wären nicht, wer wir sind, wenn wir nicht versuchen würden, euch dabei zu helfen, bei der Lösung dieses Problems weiterzukommen…

Praktische Tipps

Wenn es Streit zwischen Mann und Frau darüber gibt, wer mehr im Haushalt leistet, dann geht es meistens gar nicht um die Arbeitsstunden an sich, sagt die Paartherapeutin Christine Janson aus Frankfurt.

"Es hat mit Anerkennung und Wertschätzung zu tun. Es ist einfach viel Arbeit, einzukaufen, zu putzen - all diese Dinge, die man normalerweise nicht sieht."
Christine Janson, Paartherapeutin
  • Es wäre also vielleicht schon mal ein guter Schritt, diese Tätigkeiten eben nicht als selbstverständlich zu sehen
  • Sinnvoll ist es, der Arbeit im Haushalt genauso viel Anerkennung entgegenzubringen wie dem Job in einer Firma

Oft genug arbeiten Frauen ja genauso viel wie ihr Freund oder Mann - und machen dann trotzdem mehr im Haushalt. Und gerade dann, wenn es nicht so klar aufgeteilt ist, gibt es dann häufig Streit darüber. Christine Janson empfiehlt daher, genau zu dokumentieren:

  • Einfach mal aufschreiben, wer was macht - oldschool per Strichliste oder per App (gibt’s zum Beispiel für die Hausarbeit in WGs)
"In der App kann man dann sagen: Hab abgespült, hab eingekauft, dies und das. Das könnte ich mir auch sehr gut für Paare vorstellen."
Christine Janson, Paartherapeutin

Wenn die Verteilung doch eher "klassisch" ist - die Frau arbeitet halbtags, betreut das Baby häufig alleine und der Mann arbeitet Vollzeit - dann wäre es ja etwas verständlicher, dass der Mann weniger im Haushalt macht. Jein. Denn dann sind wir wieder bei der Wertschätzung, sagt Janson. Das habe auch viel mit Geld zu tun, das der Mann dann mehr verdient. Wenn er diesen Umstand häufig betone oder die Haushaltsausgaben streng kontrolliere, dann sei das erneut eine Abwertung der Hausarbeit, die nicht bezahlt wird.

"Mein Tipp: Konten aufteilen. Der Mann macht einen Teil, und die Frau macht einen Teil."
Christine Janson, Paartherapeutin

Oder ihr versucht es mal mit einem Experiment: Jede Stunde Putzen, Wäschewaschen, Kinderhüten oder Einkaufen wird bezahlt. Zu einem Stundenlohn von zum Beispiel 8,50 Euro. Und das wird dann vom Gesamteinkommen des Paares bezahlt. Dann bekäme solche Arbeit direkt einen anderen Wert.

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Shownotes
Gerechtigkeit an Herd und Trockner
"Das bisschen Haushalt..."
vom 25. April 2017
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Arne Hell, DRadio Wissen