Trockene Wäsche ohne Trockner? Das funktioniert auch im Winter – besonders draußen. Denn: Niedrige Luftfeuchtigkeit schlägt niedrige Lufttemperatur. Außerdem gibt es noch Tricks beim Lüften.

Tja, auch im Winter muss die Wäsche trocken werden. Die Gefühlslage bewegt sich irgendwo zwischen Schimmelpanik, Erledigungswunsch, Sparsamkeit und dem Wissen, dass (fast) alles, was feucht ist, mit der Zeit trocknet.

Die gute Nachricht: Bei Kälte trocknet die Wäsche draußen besser. Niedrige Luftfeuchtigkeit schlägt nämlich niedrige Lufttemperatur, erklärt Energieexperte Hans Weinreuter. Er arbeitet für die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

"Es hängt weniger von der Lufttemperatur ab als von der tatsächlichen Luftfeuchte. Man kann das einfach mal ausprobieren an einem knackigen Wintertag."
Hans Weinreuter, Energieexperte, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Die schlechte Nachricht: In Herbst und Winter ist es nicht immer trocken genug, um gewaschene Klamotten rauszuhängen. Es kann dauern, bis sie wirklich trocken sind. Außerdem haben manche einfach keine Veranda, keinen Balkon oder keinen Garten – beziehungsweise die Wege sind zu weit.

Schleudern und Ausbreiten

Für den grundsätzlichen Umgang mit Wäsche und Waschmaschine im Winter hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Justus Wolters einige Tipps gesammelt:

  • Wäsche großflächig ausbreiten
  • hohe Schleudergeschwindigkeit verwenden
"Beim Rausholen hat eine Ladung Wäsche noch zwei bis vier Liter Wasser. Da muss man schauen, dass man in der Waschmaschine so viel wie möglich rausbekommt."
Justus Wolters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Er hat außerdem von Hans Weinreuter erfahren, dass Stoßlüften im Winter nicht immer die beste Lösung sein muss: Statt Heizung runter und Fenster weit auf funktioniert bei feuchter, warmer Luft auch Kipplüften gut. Die Kontrolle durch ein Hygrometer, also einen Luftfeuchtigkeitsmesser, ist allerdings unerlässlich. Diese Geräte sind häufig mit einem Thermometer kombiniert.

Kipplüften geht auch

Hans Weinreuter weist darauf hin, dass auch die Lüftungssysteme in einigen modernen Häusern so funktionieren, dass kontinuierlich Frischluft erwärmt und zugeführt wird. Bei gekipptem Fenster findet die Erwärmung der einströmenden Luft unmittelbar statt, nachdem sie im Raum ist.

"Am besten ist es, diese Feuchtigkeit, die an die Raumluft abgegeben wird, kontinuierlich abzuführen. Und das geht wunderbar mit einem gekippten Fenster."
Hans Weinreuter, Energieexperte, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Sollte die Wäsche trotzdem müffeln, ist sie in der Regel nicht richtig getrocknet oder die Waschmaschine hat ein Problem und braucht selbst mal eine Reinigung. Je schneller und vollständiger die Wäsche getrocknet wird, desto unwahrscheinlicher ist, dass sie stinkt.

"Muffgeruch hat immer etwas mit einem feuchtem Medium zu tun, weil Bakterien diesen Muffgeruch erzeugen."
Hans Weinreuter, Energieexperte, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Shownotes
Waschen und Wetter
Wäsche trocknet im Winter besser (draußen)
vom 27. November 2024
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Justus Wolters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter