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Schieb, schieb, schieb hinaus! Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER rückt nach neuen Einschätzungen noch weiter in die Ferne. Jetzt warnt die Deutsche Flugsicherung: Falls es auch 2018 nicht klappt, dann könnte es eng werden bei den Fluglotsen.

Für den Betrieb eines Airports braucht es nicht nur funktionierende Brandschutzanlagen, sondern auch genügend Fluglotsen. Wenn die Planung so wacklig bleibt, rechnet die Deutsche Flugsicherung mit personellen Engpässen bei den Fluglotsen. Das könnte dann wiederum dafür sorgen, dass sich die Eröffnung des BER bis 2020 hinzieht.

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Fluglotsen lassen sich nämlich nicht einfach mit einer Stellenanzeige finden. Denn der einzige Anbieter von Arbeitsplätzen für Fluglotsen ist die Deutsche Flugsicherung, jedenfalls in Bezug auf internationale Flughäfen und den Streckenverkehr. Sie bildet ihre Lotsen deshalb selber aus.

"Wir können nicht einfach 20 Fluglotsen mehr ausbilden. Das kostet viel Geld. Wir können nicht beliebig viele ausbilden, nur um für jede Eventualität im Geschäft gewappnet zu sein."
Boris Pfetzing, Deutsche Flugsicherung

Die Lotsen könnten dann zu wenige sein, wenn es mit dem Start auch 2018 nicht klappt. Durch die vielen Verzögerungen beim BER hat die Flugsicherung dort lange versucht, ein System aufrecht zu erhalten, durch das ausreichend Fluglotsen bereit stehen, wenn es dann einmal so weit ist. Dafür haben Mitarbeiter ihre Übergangsversorgung und Rente verschoben.

Das ist der Deutschen Flugsicherung aber auf Dauer zu teuer. Es können auch nicht einfach die Fluglotsen der anderen Berliner Flughafen rübergeschickt werden. Sie müssen zusätzlich ausgebildet werden, damit sie am neuen Ort die nötigen Kenntnisse haben.

"Ein Fluglotse hat wie ein Taxifahrer ein Einsatzgebiet. Auch wenn jeder Taxifahrer den Führerschein hat, kennt er in einer anderen Stadt doch nicht die Einbahnstraßen, Staustrecken und Ampeln. Und so ist das beim Fluglotsen auch."
Boris Pfetzing, Deutsche Flugsicherung

Die Deutsche Flugsicherung bildet jedes Jahr so viele Fluglotsen aus, wie die Planungen nötig machen. Wenn die Planung nicht eintritt, gibt es entweder zu viele oder zu wenig Lotsen.

Harte Auswahl für den Job des Fluglotsen

Die Auswahlkriterien für Fluglotsen sind streng, es geht schließlich um Sicherheit. Von 100 Bewerbern werden nur fünf als geeignet eingestuft, sagt Boris Pfetzing von der Flugsicherung. Sie müssen vor allem teamfähig und belastbar sein. Dazu brauchen sie ein gutes dreidimensionales Vorstellungsvermögen und müssen in Mathe, Physik und Englisch sehr fit sein.

Shownotes
Flughafen BER
Jetzt schlagen die Fluglotsen Alarm
vom 09. März 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Boris Pfetzing, Sprecher der Deutschen Flugsicherung