Hass in sozialen Netzwerken ist omnipräsent. Stark betroffen sind auch Angebote von Medien. Medienwächter sehen diese in der Verantwortung. Eine neue Studie gibt zehn Tipps für Journalisten - für ein besseres Klima im Netz.
Egal ob bei kleinen Lokalradios oder bei bundesweiten Printtiteln: Auf den Facebook-Seiten oder in den Kommentaren unter Artikeln herrscht ein rauer Wind. Das ruft auch die Medienwächter auf den Plan.
"Für das demokratische Medium Internet ist Hassrede eine Gefahr, wenn die Lauten die Anderen zurückdrängen", sagt Tobias Schmid, der Direktor der Medienanstalt NRW. Die Medienaufsicht hat aus diesem Grund eine Studie in dieser Woche vorgestellt, die Lösungen zeigt.
Journalisten sollten sich selbst beteiligen, keine Ironie
Leif Kramp von der Uni Bremen und Professor Stephan Weichert von der Hamburg Media School haben die Kommentare bei den Medienmarken Deutschlandfunk Kultur, Tagesschau, RTL Aktuell und Rheinische Post ausgewertet und Moderationsstrategien ausprobiert. Herausgekommen sind zehn Tipps mit Handlungsempfehlungen für Journalisten.
Im Kern: Wenn Redaktionen aktiver sich selbst an Diskussionen beteiligen, ist das mit der wichtigste Baustein gegen das raue Klima. Ironie sei hingegen fehl am Platz. In unserer Sendung stellen die Wissenschaftler ihre Tipps vor - heruntergeladen werden können sie hier.
Eva Horn ist Social-Media-Redakteurin von Spiegel Online und kommentiert neben den Tipps auch die Belastung von Community-Managern durch Hasskommentare. Ihr Anliegen: Community-Management sollte nicht nur auf Hassbotschaften reduziert werden, da die Auseinandersetzung mit Nutzern auch viele positive Seiten hat.
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