In Kanada sind viele Menschen verwundert. Unter #buttergate tauschen sie sich darüber aus, dass sich die Butter seit neuestem nicht mehr so gut verstreichen lässt. Eine Kochbuchautorin hat nachgeforscht und herausgefunden: Palmöl im Futter von Kühen sei der Grund dafür. Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt, wie das kommt.
Selbst nachdem die Butter schon längere Zeit nicht mehr im Kühlschrank stand, war sie immer noch hart. Ein kleiner Skandal in Kanada. Vermutlich lag es daran, dass nicht genügend ungesättigte Fettsäuren in ihr enthalten waren. Die sind nämlich der Garant für streichzarte Butter, erklärt Ernährungsexpertin Daniela Krehl. Je mehr davon, desto weicher ist die Butter. Wie viele ungesättigte Fettsäuren in der Milch, aus der die Butter gemacht wird, enthalten sind, ist wiederum abhängig davon, was die Kühe fressen.
"Besonders viel frisches Grünfutter führt dazu, dass viele ungesättigte Fettsäuren drin sind und dann ist die Butter streichfähig."
Viel Grünfutter führt zu vielen ungesättigten Fettsäuren in der Milch und damit in der Butter. Vor allem die Hochleistungskühe in den Molkereien fressen aber viel Kraftfutter, meint Daniela Krehl. Und diesem wird auch Palmfett zugesetzt. Das aus Palmöl gewonnene Fett hat einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die die Butter wiederum hart machen. Die Zusammensetzung des Futters von Kühen kann sich also in der Streichfähigkeit von Butter widerspiegeln, meint die Expertin.
Im Winter ist die Butter hart im Sommer weich?
In Kanada wurde auch darüber spekuliert, ob der kalte Winter ein Grund für die harte Butter sein könne. Das kann sein, sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale. Im Sommer stehen manche Kühe öfter auf der Weide und essen mehr Gras, wodurch die Butter weicher wird.
"Die irische Butter ist ja bekannt für die Streichfähigkeit. Der Grund dafür: weil die Kühe das ganze Jahr auf der Weide Gras fressen oder gefüttert bekommen."
Im Winter bekommen viele Kühe anderes Futter, das die Butter härter macht. Allerdings würden viele Molkereien Sommer- und Winterfutter das ganze Jahr über mischen, um eine gleichbleibende Qualität zu erhalten, merkt die Ernährungsexpertin an.
Weiche Butter ist gesünder
Ob Butter hart oder weich ist, kann auch zeigen, wie nahrhaft sie ist. Unser Körper produziert ungesättigte Fettsäuren nicht selbst, braucht sie aber für die tägliche Ernährung. Daher müssen wir sie durch das Essen aufnehmen. Und da weichere Butter mehr ungesättigte Fettsäuren enthält als harte Butter, ist sie die gesündere Variante, sagt Ernährungsexpertin Daniela Krehl.
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