Während der Boom um Alkopops bei uns längst vorbei ist, erleben kohlensäurehaltige, alkoholische Getränke mit Geschmack in den USA gerade einen riesen Hype. Der Trick: Sie haben kaum Kalorien und werden als Wellnessprodukt vermarktet. Das Geschäft läuft so gut, dass die Amerikaner gar nicht dazu kommen, das Zeug zu exportieren.
Bei uns in Deutschland ist der Hype um Alkopops knapp 15 Jahre her. Alkohol gemischt mit Limonade wurde um 2005 unglaublich viel getrunken. Inzwischen kaufen das nur noch wenige Leute. In abgewandelter Form könnte die "alkoholische Limo" aber bald zurück kommen. Wenn ein aktueller Trend aus den USA zu uns rüberschwappt.
Da trinken die Leute nämlich gerade sogenannte "Hard Seltzer" oder auch "Spiked Seltzer" oder "Spiked Water". Das sind kohlensäurehaltige alkoholische Getränke, die nach Kirsche, Grapefruit, oder Mango schmecken und rund 5 Prozent Alkohol haben.
Alkohol mit Mineralwasser gemischt
Während in Alkopops hier bei uns meist Bier oder Vodka untergemischt wird, enthält Hard Seltzer aus den USA Alkohol aus fermentiertem Zucker.
Werbung verkauft Alkohol als Wellnessprodukt
Vermarktet werden Hard Seltzer als Wellnessprodukt. In der Werbung ist die Rede von "Low Carb". Und tatsächlich haben die Trend-Drinks etwa nur halb so viele Kalorien wie Alkopops, die wir hier bei uns kaufen können, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin Schütz.
"Hard Seltzer haben etwa 90 bis 100 Kalorien pro Dose. Biere in vergleichbarer Größe haben 130 bis 140 Kalorien."
In einer Hard-Seltzer-Dose (354 Milliliter) sind also 90 bis 100 Kalorien drin. Zum Vergleich: Eine 0,33 Dose Bier bei uns enthält etwa 130 bis 140 Kalorien. Die Firmen, die Hard Seltzer verkaufen, setzen voll auf lifestyle- und körperbewusste Kunden. Mit Erfolg.
Kein Export, weil Hard Seltzer ausverkauft sind
Guardian und CNN haben schon über den Erfolg dieser Hard-Seltzer-Produkte berichtet, die immer direkt ausverkauft seien. Der Verkauf sei im vergangenen Jahr um 280 Prozent gestiegen und die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar sei geknackt. Das ist beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass der Alkoholkonsum in den USA eher rückläufig ist.
Weil die Nachfrage nach Hard Seltzer so groß ist, kommen die Unternehmen bisher auch nicht dazu, den Stoff ins Ausland zu exportieren. Das dürfte aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, meint unser Reporter.